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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Zu Jahresbeginn sah es so aus, als würden wir gegen Merchweiler in Bestbesetzung antreten können: Max hatte seinen Einsatz angekündigt und sich diesen Spieltag freigehalten. Doch dann schwappte die Grippewelle durchs Land - und es raffte zuerst Max, dann auch noch Andy dahin. Und so war donnerstags bereits klar: wir brauchen zweifachen Ersatz (wie in der Vorrunde), rechneten uns aber keine Chancen aus, da Merchweiler wohl komplett antreten würde.
Nach einigen Beratungen der Mannschaftsführer war dann klar: Armin Honecker und Frank Gietzen aus der 3. Mannschaft sollten einspringen.

Wir begrüßten die in Bestbesetzung angereisten sympathischen Gäste in St. Wendel, da in Niederlinxweiler fleißig ein Geburtstag gefeiert wurde. Und nach der Begrüßung ging es direkt in die Doppel. Doch vorher rechneten wir uns aus, dass es theoretisch zu einem Unentschieden würde reichen können, wenn alles optimal lief und wir mit den vier Stammspielern nur drei Spiele abgeben würden....

Horst und Hammer bildeten unser Spitzendoppel. Dieser Ehre und Bürde wurde sie souverän gerecht. Gegen Adrian Loch und Rolf Lindemann ließen sie nichts anbrennen und siegten glat in drei Durchgängen.
Doppel zwei mit Möllerflop und Pasi bekam es mit Alex Zewe und Klaus-Dieter Hahnenberger zu tun. Ein unbequemes Doppel, insbesondere wegen der Noppen von Klaus-Dieter. Udo und Pasi konnten sehr gut mithalten, verloren zu 8, zu 9 und zu 10. Und wäre es noch einen Satz weitergegangen - dieser wäre bestimmt nach Niederlinxweiler gegangen, aber drei Gewinnsätze reichen nunmal in der Landesliga zum Sieg.
Armin und Frank hatten gegen Markus Dreier und Robin Maul dann eher eine Statistenrolle inne - zumindest in den ersten beiden Sätzen. Denn im dritten Satz wurde es ganz eng, doch die beiden Merchweiler retteten sich in der Verlängerung über die Ziellinie. 1:2 - so stand es auch in der Vorrunde nach den Doppeln.

Hammer war hochmotiviert ins neue Jahr gestartet. Und das bekam sein Gegner Adrian Loch auch gleich zu spüren. Lediglich im 2. Durchgang verlor Hammer den Faden und musste die Stärke von Adrian anerkennen. Doch dann berappelte er sich wieder und zog seinen Stiefel durch, so dass am Ende ein verdienter 3:1-Erfolg im Spielbericht stand.
Möllerflop bekam es gleich im Anschluss mit Spitzenmann Alexander Zewe zu tun. Der zeigte sich von Udos sicherem Blockspiel sichtlich beeindruckt. Links und rechts waren die Laufwege weit und so zwang Möllerflop Alex des öfteren zu Fehlern. Konsequent nutzte Udo seine Bälle, um Alex zum verzweifeln zu bringen. Ein 3:0-Sieg hatte keiner so recht erwartet - dennoch war er am Ende da und keine Fake-News.

Im mittleren Paarkreuz machte Großmeister Horst seinem Gegner Markus Dreier Beine. Der sonst in den Reihen der Niederlinxweiler so gefürchtete Merchweiler, der durch seine unendlich erscheinenden Ballwechsel ohne Fehler schon so manchen Niederlinxweiler zur Verzweiflung getrieben hatte, hatte gegen Horst keine Chance. Horst machte mit den Bällen einfach kurzen Prozess und unterband somit die Gefahr langer Ballwechsel. Und so führten wir nach nur drei Sätzen plötzlich 4:2. Würde der theoretische Plan womöglich klappen und das Undenkbare wahr werden?
Klaus-Dieter Hahnenberger holte uns dann erst einmal wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Pasi war hier klar in der Opferrolle. Keinen Stich konnte er gegen seinen Gegner verwandeln und verzweifelte sowohl an Vorhand als auch an der benoppten Rückhand.

Im hinteren Paarkreuz wähnten wir uns auf verlorenem Posten. Armin gab gegen Rolf Lindemann sein Bestes, doch das konnte den Routinier in den Reihen der Gäste nicht beeindrucken. Ein klarer 3:0-Erfolg von Rolf bedeutete den Ausgleich.
Dann traf Frank Gietzen, der sein Debüt in der 1. Mannschaft gab, auf Robin Maul. Knapp 450 ELO-Punkte trennten die beiden - Frank hatte also nichts zu verlieren. Und so ging er unbeschwert in das Match und landete verwandelte gleich den ersten Schmetterball zum Punkt. Was dann geschah brachte die Halle und seine Kollegen von der 3. Mannschaft zum Beben. Frank spielte derart souverän, schupfte Robin mit viel Schnitt fleißig in die Rückhand, schoss dazwischen wie ein Berserker, dass Robin vollends den Faden verlor. Als es am Ende der Verlängerung 12:10 für Frank hieß, war der Jubel in der Halle groß.
Im zweiten Durchgang kam Robin dann erwartungsgemäß zurück - jetzt merkte man den Willen des Merchweilers und die ELO-Punktedifferenz deutlich. Doch Frank blieb unbeeindruckt und schupfte entsprechend der taktischen Ratschläge weiter mit Schnitt. Und siehe: Robin verlor erneut den Faden. Wenn er sich zu ziehen traute, blockte in Frank aus. So gab er es schließlich fast ganz auf und sich dem Schicksal des Eisenarmes hin. Der dritte Satz ging nach einer Aufholjagd mit 11:9 an Frank und eine faustdicke Überraschung lag ind er Luft. Würde er tatsächlich einen Sieg landen können? Gewinnwahrscheinlichkeit laug TTR-Rechner: 0,099%!
Ja, er würde! Der vierte Satz zeiget Frank willensstark und in Bestform. Schupf um Schupf, Block um Block kämpfte er sich an die magische 11er-Grenze ran - und überschritt sie schließlich zum 11:7 und 3:1-Erfolg! Der Jubel bei ihm und den Fans kannte keine Grenzen, das war eine faustdicke Überraschung! Wir führten also 5:4 und wenn die anfängliche Theorie aufgehen würde, wäre sogar noch ein Sieg drin...
Doch bis war es noch ein langer Weg und es durfte keine Ausrutscher geben.

Die ersten beiden Sätze des Spitzeneinzels ließen uns verstummen. Hammer kam überhaupt nicht mit Alex Zewe zurecht und es sah so aus, als würde er diesmal den Kürzeren ziehen. Doch dann kämpfte er sich zurück ins Spiel, zeigte wieder Spannung und Hammerschläge und gestaltete das Match wieder offen. Zum ersten Mal an diesem Abend ging es also in den Entscheidungssatz. Und Hammer hatte die Unterstützung der Fans hinter sich und den Sieg vor sich. Mit 11:9 konnte er sich ins Ziel retten - wir führten 6:4!
Jetzt war es an Udo, seine 2:3-Vorrundenniederlage gegen Adrian Loch vergessen zu machen und in einen Sieg umzumünzen. Und tatsächlich hatte sich Möllerflop viel vorgenommen und ging motiviert bis unter die Haarspitzen in die Partie. Als wäre es nichts Besonderes, blockte er die Topspins von Adrian lässig auf den Tisch und brachte den Youngster schier zur Verzweiflung. Als nach dem ersten auch der zweite Durchgang an Udo ging, witterten wir Morgenluft. Tatsächlich behielt Möllerlfop am Ende die Nerven, ein Fehlaufschlag von Adrian verhalf ihm zum 12:10 und 3:0 Sieg. Wir lagen also 7:4 in Front - der Punkt war in greifbarer Nähe.

Großmeister Horst wollte gegen Klaus-Dieter Hahnenberger ebenfalls einen Glanzpunkt setzen. Doch wie zuvor Pasi (und auch viele andere Niederlinxweiler) kam er mit dem Spiel von Klaus-Dieter nicht zurecht. Einzig im dritten Satz riskierte er alles und blieb erfolgreich, doch am Ende war es Klaus-Dieter, der mit 3:1 feiern durfte und die Merchweiler auf 5:7 heranbrachte.
Jetzt war klar: Pasi musste gewinnen, wollte wir als Mannschaft das auch tun. Und so ging er hochmotiviert ins Match gegen Markus Dreier. Konsequent setze er seinen Vorhandtopsin ein und tatsächlich schaffte er es, Markus den Schneid abzukaufen und die meisten Bälle zu verwandeln, der erste Satz ging nach Niederlinxweiler.
Doch dann brach Pasi ein, man merkte ihm die gerade erst überstandene Erkältung an und er versuchte es mangels Kondition lieber mit Stoppbällen - ein gefundenes Fressen für den Vierer der Gäste. Nach drei Sätzen war Pasi in Rückstand geraten und Udo redete fieberhaft auf ihn ein, seine Punkte doch bitte zu Ende zu spielen - und versprach ihm nach der Partie auch ein Sauerstoffzelt.
Alleine die Aussicht auf das lebenserhaltende Gas setzten in Pasi neue Kräfte frei. Die Stoppbälle unterbleiben, dafür rauschte es Markus des Öfteren um die Ohren, wenn er dem weißen Zelluloidball hinterherschauen musste. Nach fünf Durchgängen war Pasi am Ende seiner Kräfte - doch wir jubelten, denn er hatte sich mit seinem 3:2-Sieg das Sauerstoffzelt redlich verdient.

Wir hatten einen Punkt, das nur theoretisch Denkbare war Realität geworden! Jetzt wollten wir beide Punkte und hofften auf das Schlussdoppel. Denn im hinteren Paarkreuz war nicht mit einem Sieg zu rechnen.
Robin hatte sich von seiner Niederlage im ersten Einzel erholt. Er agierte zu Beginn gegen Armin Honecker noch etwas verhalten, doch schnell zeigte sich, wer hier die besseren Karten für sich hatte. Armin kämpfte verwegen, hatte aber keine Chance.
Frank waren im ersten Spiel Flügel gewachsen und so flog er auch gegen Rolf Lindemann durch das Spiel. Als würde er schon immer auf diesem Leistungsniveau spielen, zog er unbeschwert Topspins, um anschließend einen Stoppball einzustreuen. Schön war es anzusehen und es fehlte nicht viel und eine weitere Überraschung in Form eines Satzgewinns hätte geklappt. Doch Rolf behielt mit seiner Routine die Oberhand und brachte den ersten Satz mit 11:9 nachhause. In den weiteren Sätzen ließ der Routinier nichts mehr anbrennen und es musste tatsächlich das Schlussdoppel über die Punktevergabe entscheiden.

Horst und Hammer trafen auch Alex und Klaus-Dieter - und spielten erst einmal taktisch falsch. Do war es kein Wunder, dass unser Jubel ausblieb und der erste Durchgang an die Gäste ging. Doch nach einer taktischen Beratung ging das Feuerwerk von Hammer und Horst erst richtig los. Jetzt spielten die beiden höchst konzentriert und sehr souverän fast perfektes Tischtennis. Drei weitere Durchgänge genügten und sorgten für lautstarken Jubel: wir hatten beide Punkte auf unser Konto gutgeschrieben! Der unmögliche, der verwegene, der theoretische Plan: er war aufgegangen und Dank Franks unglaublichem Einzelerfolg durften wir beide Punkte verbuchen! Welch ein Auftakt für diese Rückrunde und ein Spiel, dass alle Beteiligten so schnell nicht vergessen werden.

Mit den fairen und sympathischen Verlierern aus Merchweiler wurden im Anschluss noch so einige Geschichten ausgetauscht, eher der Abend bei "MacMüller" seinen Ausklang fand.

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