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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Gegen Saarlouis-Roden mussten wir wegen der Linxweller Karnevalsjecken in der Cusanushalle in der Kreisstadt antreten. Da wir hier gegen Merchweiler bereits einen unerwarteten Doppelpunkt einfuhren, waren wir auch diesmal guter Dinge - wohlwissend, dass die Jungs aus Roden uns die Punkte sicher nicht auf dem Silbertablett servieren würden.
Und auch die Fankulisse gab Anlass zu Hoffnung: neben Edelfan Dietmar hatte sich auch unser Ex-Topspieler Nico Albert unter die Zaungäste gemischt und wollte uns lautstark unterstützen.
Dass unser Großmeister vor Motivation fast zu platzen schien, merkte man bereits bei der Begrüßung. Diese war schneller beendet als üblich. Fehlte da nicht etwas? Na klar, die Verlesung der anstehenden Doppel hatte unser Horst doch glatt vergessen! Aber das kann einem schon einmal passieren, wenn man knapp Ü30 ist. ;-)

Apropos Doppel: hier hatten wir uns eine "unschlagbare" Variante ausgedacht. Horst hatte alle Spielberichte studiert und so stellten wir Horst und Möllerflop auf zwei, damit sie wie in der Vorrunde gegen die Youngster Horshkov/Sonntag antreten und hoffentlich wieder gewinnen würden. Pasi und Ersatzmann Tobi blieb damit der Einsatz als Doppel drei.
Doch zuerst musste mal unser Spitzendoppel Hammer/Andy ran und sollte gegen Christian Servet und Lillo Bennardo sein Können unter Beweis stellen. Das klappte allerdings deutlich schlechter als geplant und in der Vorrunde zelebriert.
Der erste und dritte Durchgang gingen klar an die Gäste, die Sätze zwei und vier ebenso klar an Hammer und Andy. Der Entscheidungssatz musste also über Sieg und Niederlage entscheiden. Beim 5:4-Seitenwechsel dachten wir, dass dieser Durchgang nun an unsere beiden Akteure gehen mussten, standen sie doch nun wieder besser. Doch weit gefehlt, es entwickelte sich ein hochdramatisches Match! Matchbälle gab es auf beiden Seiten, doch erst nach 18:16 Punkten war das Spiel aus, der Punkt ging an die Gäste. Das lief schon mal nicht so wie geplant.
Jetzt sollten es also Horst und Möllerflop wie in der Vorrunde gegen Oleg Horshkov/Jonah Sonntag richten. Doch auch hier war der Auftakt verkorkst, die ersten beiden Sätze gingen knapp an die Gäste. Dann drehten unsere beiden Kämpfer weiter auf und zwangen die beiden Youngster ebenfalls in die Verlängerung des fünften Satzes. Und auch dieser Entscheidungssatz ging in der Verlängerung an die Gäste, es stand 0:2 - das war nun gar nicht geplant gewesen.
Aber wir hatten ja noch ein Eisen - oder vielmehr ein Doppel mit Antitop und Noppen - im Feuer. Und Tobi und Pasi schafften sich tatsächlich einiges an Respekt, das Materialstörfeuer von Tobi behagte den Rodenern ganz und gar nicht. Trotzdem konnten sie Durchgang 1 und 4 jeweils in der Verlängerung gewinnen, die beiden anderen Sätze gingen verdient an Tobi und Pasi. Eine herausgesprungene Kniescheibe von Pasi, die gleich wieder in ihre Position hüpfte, sorgte für kurzfristige AUfregung auf unserer Seite. Und auch: der Entscheidungssatz! Und auch hier: Verlängerung! Und auch hier: Niederlage! Argh, das sah nicht gut aus! Nun musste im Einzel der Bann gebrochen werden!


Hammer traf dann auf Oleg Horshkov - und die unheimliche Serie ging weiter. Satz eins ging an Hammer, Satz zwei und drei sicherte sich Oleg nach einer Leistungssteigerung. Durchgang vier war dann wieder die Sache von Hammer. Es folgte also: der Entscheidungssatz! Oleg war es beschieden, hier die besseren Akzente zu setzen und unseren Hammer in die Schranken zu weisen. Die vierte Niederlage im Entscheidungssatz in Folge - 0:4, das lief ja völlig schief.
Andy bekam dann Christian Servet serviert. Und der Verlauf dieser Partie ließ uns erschreckend an das Spiel von Hammer erinnern: Durchgang 1 und 4 für Andy, Durchgang 2 und 3 an seinen Gegner! Das fünfte Mal im fünften Spiel in den Entscheidungssatz - würde dieser erfolgreicher ausgehen? Es begann besser als bei Hammer, Andy führte, servierte Ball um Ball und schließlich seinen Gegner ab. Wir hatten den ersten Punkt in der Tasche! War damit auch der Fünfsatzfluch gebrochen?

Beileibe nein, wie sich schnell herausstellen sollte. Denn parallel kämpfte Möllerflop gegen Lillo Bennardo. Und wen wunderte es: nach vier Sätzen hieß es auch hier: Entscheidungssatz! Udo bäumte sich auf, wollte gewinnen und, doch es waren wieder die Rodener, die am Ende feiern durften - 1:5, das sechste Fünfsatzspiel in Folge.
Großmeister wollte gegen Dennis Fischer den erhofften zweiten Punkt einfahren. Doch gleich der erste Satz ging in einem Netz- und Kantenballkrimi mit 14:16 an den Youngster. Zwei Durchgänge später war klar: es gibt noch andere Ergebnisse als 2:3 - 0:3 war aber auch nicht besser, die Gäste zogen auf 6:1 davon.

Dann setzen wir alles auf unseren Youngster Pasi, der sich gegen Carsten Reckert versuchen durfte. Im ersten Durchgang sah es nicht gut aus. Doch dann vergaß Pasi sein Knie, legte sein gewöhntes Halbdistanztopspinsspiel auf und siegte souverän - man höre und staune: in vier Sätzen! Das Spiel schien sich doch noch zu entwickeln.
Tobi gab ebenfalls Grund zur Hoffnung. Im ersten Satz wurde Jonah Sonntag mit unbequemen Noppen und Anti konfrontiert - und hatte so seine Schwierigkeiten. Nach dem Seitenwechsel dann ein völlig verändertes Bild: Tobi hatte keine Chance mehr, Jonah hatte sich prima auf das unbequeme Spiel von Tobi eingestellt. Der gab im dritten Durchgang nochmal alles, unterlag aber in der Verlängerung. Und auch Satz vier ging an den jungen Rodener. 7:2 für die Gäste nach der ersten Runde - das sah nicht gut.

Doch wohl dem, der einen Hammer hat. Oder wie es ein berühmter Philosoph einmal treffend angedeutet hat: Wenn man nur einen Hammer hat, sieht alles aus wie ein Nagel. Traf das auch auf Christian Servet zu? Mitnichten, doch das hinderte unseren Hammer nicht, endlich wieder ein Spiel zu gewinnen. Ein Top-Spiel sieht sicher anders aus, aber was soll's? Und man glaubte es kaum: Es ging wieder los mit den Fünfsatzkrimis! Diesmal war Hammer der 11. Punkt in Durchgang 2 und vier beschieden - und auch der Entscheidungssatz schloss sich an! Nur noch 3:7.
Für Andy sollte heute ebenfalls immer die volle Distanz notwendig werden. Gegen Oleg Horshkov gab es staunenswerte Ballwechsel zu sehen, Satz 1 und 3 gingen an Andy, 2 und 4 an Oleg. Die Dramatik nahm also wieder Fahrt auf: erneut Entscheidungssatz! Andy bewahrte die Nerven, ging mit 11:9 als Sieger von der Platte. 4:7 der Zwischenstand - würden wir noch etwas reißen können?

Möllerflop musste gegen Dennis Fischer sein Können unter Beweis stellen. Dies schimmerte durchaus das ein oder andere Mal hervor, insbesondere, wenn der Ball die Mitte des gegnerischen Tisches traf. Schier endlose Ballwechsel sahen mal links, mal rechts den Gewinner - natürlich ging auch diese Partie in den 5. Satz. Hier war Dennis etwas mehr Glück beschieden, er hatte Netz und Kante auf seiner Seite und so machte er am Ende den 8. Punkt für seine Mannschaft klar.
Nun war es an Horst, die drohende Niederlage zumindest hinauszuzögern. Doch Lillo Bennardo wehrte sich nach Kräften. Unser Großmeister konnte zwar mit 2:1 in Führung gehen, doch auch hier hieß es: Entscheidungssatz! Wir stöhnten schon etwas auf der Bank und hatten eine böse Vorahnung. Dass sich diese bewahrheiten sollte, merketen wir beim Stande von 9:11: sieben der neun Partien hatten wir im Entscheidungssatz verloren, drei gewonnen. Die Ausbeute war eindeutig, das Ergebnis deutlich knapper, als die Spiele es aussagen. 27:34 in den Sätzen und 582:598 Punkte, ein Match von fast vier Stunden! Wir hatten uns gewehrt, leider nicht erfolgreich.

Mit dem Wissen, dass wir uns nicht schlecht verkauft hatten, ging es zu gesanglichen Höchstleistungen unter die Dusche. Der Hammer und die Elefanten tanzten mit uns um die Wette. Und weil der Magen ebenfalls brummte, ging es zu nächtlicher Stunde noch zum Feinkostparadies Nr. 1 in der St. Wendeler Innenstadt. MacMüller begrüßte uns im breitesten Schmelzer Platt und lichtete uns gleich auf zwei Handys ab - ein Novum in der Mannschaftsgeschichte, das vielleicht bald wiederholt werden wird.

 

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