Etwas später als für die restlichen Mannschaften des TTV startete am vergangenen Samstag auch für die 1. Herrenmannschaft die Rückrunde der Oberliga Saison 2008/2009, nachdem die Hinrunde nicht unbedingt so gelaufen war wie man sich das im Vorfeld vorgenommen hatte: Obwohl sie spielerisch gut mithalten und auch den ein oder anderen Punkt ergattern konnte, fand sich die Truppe um Spitzenspieler Nico Lozar zur Winterpause auf einem Abstiegsplatz wieder. Doch nach dem neueste Informationen darauf hindeuteten, dass nun doch nur 2 Mannschaften nach Saisonende aus der Klasse absteigen werden, lichtete sich der Horizont – denn nunmehr war man gerade noch 1 Punkt von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt. Dementsprechend motiviert starteten die 6 „jungen Wilden“ am Samstag in die Rückrunde. Allerdings ging es gleich zum Auftakt gegen den Tabellenführer und Herbstmeister vom TTC Kerpen Illingen. Wie wir es schon von der 2. Mannschaft wissen, gibt es ja eigentlich gegen die „Jungs aus Kerpen nichts zu erben“, doch blieben auch die Illinger vom um sich greifenden Noro-Virus nicht verschont und mussten ohne ihre Nummern 2 und 3 (Oliver Thomas und Jörg Raber) in der Breitwieshalle antreten – da war was drin. Schnell war man sich einig: Um einen guten Auftakt zu gewährleisten, musste in den Doppeln mindestens ein 2:1 her – was natürlich nicht klappte. Denn überraschend musste sich unser Spitzendoppel Nico/ Julian gegen die stark aufspielenden Emmler/ Wagner in 5 Sätzen geschlagen gegeben.
Ebenso deutlich wie Andy Finkler und Johannes gegen Ohlmann/ Becker unterlagen, hatten Andy Spengler und Björn ihre Kontrahenten Laubach/ Zewe im Griff.
Die ersten beiden Einzel des vorderen Paarkreuzes liefen nach Erwarten: Während Nico einen problemlosen Sieg gegen Ohlmann einfuhr, musste Julian sich der spielerischen Klasse von Torsten Becker, einem der besten Spieler der gesamten Oberliga, geschlagen geben.
Alles andere als deutlich verliefen die beiden anschießenden Einzel von Johannes und Björn – jedoch ebenfalls in überraschend komplementären Verlauf: Nachdem Björn bereits mit 0:2 gegen den Routinier Frank Emmler hinten lag, fand er dank seines einmaligen Kampfgeistes, den wertvollen Tips seines Coaches und seines neuen Kopfschmuckes („Mit dem Haarband siehst du verdammt gefährlich aus !“) zurück ins Spiel und vermochte „Emmes“ in fünf Sätzen niederzuringen.
Bei Johannes das gleiche Spiel in anderer Richtung: Nach einer 2:0 Führung gegen Eric Laubach, ließ er sich etwas aus seinem Spiel bringen und wirkte nicht mehr voll konzentriert, während Laubach immer sicherer wurde. Mit knappen 9:11, 10:12 und 10:12 Satzergebnissen konnte die Illinger Nummer 4 seine Mannen wieder mit 4:3 in Führung bringen.
Die „Wende“ des Abends brachte dann unser Prunkstück des Abends: Das hintere Paarkreuz. Dank ihren Siegen gegen Michael Zewe und Wolfgang Wagner brachten unsere beiden Andys uns zum ersten mal im Spielverlauf in Führung: 5:4.
Doch die zweite Einzelrunde sollte nicht so gut beginnen wie die erste aufhörte: Während Nico gegen Becker zwar gut mithielt, aber letztlich nicht wirklich eine Chance hatte, musste auch Julian seinem Gegenüber Thomas Ohlmann zu einem doch etwas überraschend deutlichen 3:0 Sieg gratulieren. Nun stand es wieder 5:6.
Ein äußerst wichtiges Spiel war das zweite Einzel von Johannes gegen Emmler. Wie schon Björn geriet auch Johannes gegen das Illinger Urgestein mit 0:2 in Rückstand. Auch der 3. Satz schien anfangs nicht viel besser zu verlaufen, doch nach hartem Kampf gelang es dem Rückkehrer aus der 2. Mannschaft doch noch, den 3. Satz mit 18:16 und letztlich das ganze Spiel in fünf Sätzen für sich zu entscheiden.
Anschließend gelang es Björn, seine tolle Form des ersten Einzels zu halten. Er brachte uns mit seinem 3:1 Sieg gegen Laubach wieder mit 7:6 in Führung.
Der äußerst spannende Spielverlauf mit ständigen Führungswechseln hielt die Zuschauer sichtlich in Atem (Julian:“Ich hall das do net aus!“). Doch wie ich bereits angedeutet habe, haben wir die 2 Punkte, die wir am Samstag eingefahren haben zu einem Großteil unserem hinteren Paarkreuz zu verdanken: Andy Spengler hatte wie schon in seinem ersten Einzel auch gegen Zewe kaum Probleme und bezwang selbigen ganz souverän in 3 Sätzen.
Ein ganzes Stück knapper war da das Spiel von Andy Finkler gegen Wolfgang Wagner: In einem sehr ausgeglichenen Spiel mit vielen tollen Ballwechseln behielt schließlich unsere Nummer 5 die Oberhand, wurde somit seinem Rufnamen „T(h)e killer/quila“ gerecht und machte die Sensation perfekt: Zum Rückrundenauftakt gewinnt der Tabellenletzte Niederlinxweiler gegen den Tabellenersten Illingen, was auch die per Handy informierten Kameraden der anderen Mannschaften und Vereine erst nach mehrmaliger Bestätigung aus verschiedenen Quellen glauben konnten.
Besser hätte die Rückrunde wohl nicht beginnen können: Schon nach dem ersten Spieltag steht man nun auf Tabellenplatz 8, was zu Saisonende den Klassenerhalt bedeuten würde.
Nun gilt es diesen positiven Trend fortzusetzen, am besten schon am übernächsten Samstag in Nünschweiler. Der Optimismus innerhalb der Mannschaft jedenfalls ist – wie man sich vorstellen kann – groß.
