Wappen100

 

   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Quierschied gegen Niederlinxweiler - zum wiederholten Male ging es bei dieser Konstellation um den Abstieg. Waren wir es, die in der vergangenen Runde mit dem Abstiegsgespenst im Nacken in der Jahnturnhalle antreten mussten, so war das nächtlich umherirrende Wesen diesmal wie auch schon 2007 hinter den Quierschiedern her.
In Bestbesetzung liefen wir gerade zum Spielende eines packenden Volleyballmatches auf, bei dem der Tabellenzweite den Führenden im Entscheidungssatz in der Verlängerung bezwingen konnte. Das deuteten wir natürlich als Ausblick auf unsere Tischtennisbegegnung.
Nach einer herzlichen und sehr ungewöhnlichen Begrüßung durch Hermann Pitsch, der die Gladiatoren von hinten nach vorne verlas, starteten wir ausgesprochen stark in die Doppel. Unsere Traubengötter Michael Raber/Max Linxweiler hatten gegen das übernervöse Spitzendoppel der Gastgeber relativ leichtes Spiel. Lediglich der zweite Satz war mit 15:17 eine hauchdünne Entscheidung, doch hatten am Ende unsere beiden Jungs mit der großen Reichweite die Nase vorn. Und auch Udo Möller und Horst Groß überzeugten gegen Dennis Petry und Alexander Deller. Zwar mussten sie wie so oft einen Satz (für die Mannschaftskasse) abgeben, doch am Ende stand ebenfalls ein relativ sicherer Sieg zu Buche.
Unser Youngster-Doppel Philipp Gräßer und Johannes Klotz zeigte dagegen im Spiel gegen Andreas Mohr und Routinier Hermann Pitsch Nerven. Insbesondere unser Friedrich hatte einen schlechten Tag erwischt und so reichte es diesmal nicht einmal zum sonst obligatorischen 5. Satz. 2:1 also der Zwischenstand aus unserer Sicht.
Was dann folgte, war das in übereinstimmender Meinung der Akteure Yannik Leis und Udo Möller bislang beste Spiel beider Beteiligten gegeneinander. Während die Begegnungen der beiden in der Vergangenheit sehr häufig von Rückschlagfehlern geprägt waren und die Spannung sich größtenteils darauf beschränkte, wer an diesem Tag die besseren Aufschläge zaubern konnte, entwickelte sich diesmal ein hochdramatisches und schön anzusehendes Match. Nachdem unser Möllerflop den ersten Satz mit 9:11 verlor, sah er beim Stande von 10:6 im zweiten Durchgang wie der sichere Sieger aus. Doch Yannik kämpfte sich heran. Punkt um Punkt kam er näher - und hatte am Ende mit 15:13 knapp die Nase vorn. Doch Udo gab sich nicht geschlagen, gewann den nächsten Durchgang und behielt im vierten Satz ebenfalls die Nerven und blockte erbarmungslos zum 16:14. Wieder einmal musste der Entscheidungssatz her. Und wiederum zog Udo mit 10:6 davon - doch dann kam Yannik. Wieder hieß es 10:10, wieder wehrte Udo zwei Satzbälle ab. Doch dann war das Glück des Tüchtigen auf der Seite von Nusbert, wie das Quierschieder Original sich des öfteren selbst betitelt, und Yannik konnte das Spiel mit 14:12 für sich entscheiden.
Weitaus weniger dramatisch verlief die zweite Partie im vorderen Paarkreuz. Ma Lin hatte Christian Gauer sicher im Griff - mit Ausnahme des zweiten Satzes. Dort lief bei Ma Lin nichts zusammen und er musste Christian zum 11:2 gratulieren. Am Ende stand jedoch ein 3:!-Sieg für unsere (noch?) Nummer 1.

Danach zeigte Dennis Petry den anwesenden Zuschauern, wie man einen ehemaligen Bundesligaspieler klassisch entzaubert. Man nehme einige mit sehr viel Sidespin gezogene Vorhandtopsins in die weite Vorhand, wechsele sie mit schnellen Rückhandtopsins in die weite Rückhand ab und setze diese gekonnt ein, um einen knielädierten und mit künstlichen Hüftgelenken ausgestatteten Großmeister Horst Groß zum Laufen zu bewegen. Da hatte der arme Horst nicht viel mehr entgegen zu setzen als ungläubiges Staunen und den einen oder anderen zielgerichteten Topspin. Der 3:0-Erfolg für Dennis war hochverdient.
Dann kam unser Traubenmichel und entzauberte Andreas Mohr. Zu Beginn hatte er noch einige Startprobleme (man munkelte etwas von einer Überdosis Knoblauch in der Spagetti), doch dann ging unser Michel so richtig ab. In einem heiß umkämpften Duell setzte er regelmäßig im entscheidenden Moment die Punkte mit seiner allgegenwärtigen Vorhandpeitsche und brachte uns wieder mit 4:3 in Front.
Bei Johannes Friedrich Klotz lief dann leider gar nichts zusammen. Gegen Alexander Deller erreichte er in drei Sätzen 11 Punkte - mehr braucht man nicht zu sagen.
Von seiner besten Seite zeigte sich dagegen unser Blackthunder Philipp Gräßer gegen Hermann Pitsch - zumindest dann, wenn er nicht zu viel zauberte, sondern seine Punkte auch verwandelte. Denn sehr oft unterschätze unser Küken den Altmeister der Quierschieder und dessen Ballgefühl aus dem Rückraum. Des öfteren staunte Philipp nicht schlecht, als ein schon sicher geglaubter Punkt doch für seinen Gegenüber gezählt wurde, weil er irgendwie noch den Weg auf die Platte zurück fand. Doch am Ende behielt Blacky die Nerven und verwandelte den Matchball zum 11:9-Sieg im 5. Satz.

Gegen Yannik Leis konnte Ma Lin in den ersten Sätzen ein schönes Spiel gestalten, doch dann hatte er zunehmend Probleme mit den Aufschlägen und den mächtigen Vorhandtopspins von Nusbert. Viel zu oft stand er mit dem Rücken zur Wand, ohne seine eigenen Stärken zeigen zu können - ein verdienter 3:1-Erfolg für den Spitzenspieler der Gastgeber war das Ergebnis.
Udo Möller hatte gegen Christian Gauer dann relativ wenig Mühe. Zwar gingen beide im ersten Satz noch in die Verlängerung, als Udo sich wieder einmal bei einer 10:7-Führung zu sicher fühlte. Doch diesmal behielt unser Möllerflop die Nerven und siegte am Ende mit 3:0 - mit 6:5 lagen wir wieder in Führung.

Was setzt man am besten gegen das Petry'sche Spielkonzept "Man nehme einige mit sehr viel Sidespin gezogene Vorhandtopsins in die weite Vorhand, wechsele sie mit schnellen Rückhandtopsins in die weite Rückhand ab und setze diese gekonnt ein"? Nun, ein bisschen nachmittägliches Radfahren, viel Knoblauch in den Spagetti und natürlich schnelle Beine die es einem erlauben, seinerzeit schnelle Vorhand- und Rückhandtopspins zu ziehen! Genau so machte es Michael Raber - und damit machte er gegen Dennis alles goldrichtig, um am Ende als Sieger von der Platte zu gehen. (Ob Trauben ebenfalls eine Rolle gespielt haben, ist übrigens nicht übermittelt.)
Dann kam wieder unser Großmeister dran. Und tja, er hatte einfach nicht seinen besten Tag. In der Halle, in der er erstmalig den Tischtennisschläger in der Hand hielt, lief einfach nichts zusammen. Gegen Andreas Mohr fand er nicht in sein Spiel, ließ sich von dessen Aufschlägen überraschen und musste mit einem 0:3 von der Platte gehen.
Genau umgekehrt lief es bei Philipp. Blackthunder hatte in Andreas Deller ein leichtes Opfer gefunden, das er mit seinen knallharten Topspins aus der Fassung bringen konnte. Unser Blacky in Bestform ließ dem guten Alexander keine Chance und siegte klar mit 3:0.

Mit diesem Sieg war für uns der erste Punktgewinn in der Quierschieder Halle überhaupt geglückt. In der Vergangenheit mussten wir immer mit leeren Händen den Heimweg antreten.
Johannes Klotz gelang es dann nicht, den zweiten Punkt dazu zu gewinnen. Zwar spielte er gegen Hermann Pitsch deutlich besser als in seiner ersten Begegnung, doch auch diesmal wollte der Siegesgott einfach nicht bei Friedrich vorbeischauen. Routinier Hermann spielte sehr variabel, während unser Friedrich in den entscheidenden Phasen Nerven zeigte. Der 3:0-Erfolg des Quierschieders geht völlig in Ordnung.

Das Schlussdoppel musste also über die Vergabe des zweiten Punktes entscheiden. Udo Möller/Horst Groß gegen Yannik Leis/Christian Gauer hieß die Paarung. In einem heißumkämpften Spiel, dem man die Nervosität der Akteure teilweise deutlich anmerkte, schenkten sich beide Doppel nichts. Der Entscheidungssatz war die logische Konsequenz einer recht ausgeglichenen Begegnung. Im letzten Satz hatte es Udo besonders schwer, kämpfte er doch nach den Worten von Michael Raber gleich gegen drei Gegner. Ganz so schlimm war es zwar nicht, doch mit dem entscheidenden Quäntchen Glück und zwei vergebenen Big Points von Horst retteten die Lokalmatadoren zumindest einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg.
Der Jubel auf Seiten der Quierschieder war groß - doch auch wir konnten feiern, hatten wir doch erstmalig einen Punkt aus der Jahnturnhalle entführt.

Nach dem Spiel wurde noch schnell eine Minute vor Küchenschließung 23:00h die Essensbestellung aufgegeben, bevor der Angst- und Leistungsschweiß von den Leibern der Akteure gewaschen wurde. Pünktlich zu Tische, klang der Abend in geselliger Runde in der Jahnturnhalle aus. Es wäre schön, wenn es dort in der nächsten Saison ein Wiedersehen geben würde. Noch ist alles offen in diesem spannenden Abstiegskampf...

Keine Kommentare