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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Der erste Spieltag der neuen Saison - endlich ging es los! Wie im letzten Jahr hieß der erste Gegner auch dieses Mal TTC Altenwald II. Der Neunte der vergangenen Runde war haarscharf dem Abstieg entronnen, da aus der Landesliga kein Absteiger in unsere Klasse kam und weil die Jungs in einer grandiosen Aufholjagd am Ende an Limbach vorbeizogen. Wir waren also (auch wegen der Rückrundenniederlage) gewarnt.

Da Horst Groß wegen familiären Besuches nicht von zuhause weg durfte, kam direkt zum Saisonstart unser "Edelersatz" Andy Finkler zum Zuge. Damit stellte sich natürlich direkt die Doppelfrage, die wir schließlich unproblematisch klären konnten: Anti-Andy und Udo auf eins, dahinter Ma Lin und Philpp Gräßer alias DUMF und an dritter Stelle Mi Ra und unser Nesthäkchen Pascal Blank. Nach reichlicher Einspielzeit unter rockigen und klassischen Klängen und natürlich dem obligatorischen Mannschaftsfoto (in diesem Jahr ohne eine einzige! Bandage, nach dem Michael nun auf Kontaktlinsen umgestiegen ist) ging es endlich los. Unser neuer Mannschaftsführer DUMF ("Der unglaubliche Mannschaftsführer") begrüßte die in Bestbesetzung angetretenen Gäste tadellos.

Unser Spitzendoppel konnte uns dann auch gleich in Führung bringen. Ohne bisher jemals auch nur einen einzigen Ballwechsel zusammen gespielt zu haben, gingen unsere Rückhandspezialisten Möllerflop und Anti-Andy siegessicher in die Partie. Auf dem Blatt sah die Paarung jedenfalls gut aus, und tatsächlich lief es gegen "Scotti" Gottfreund und Horst Schnepel auch ganz nach Plan. Doch dann war es das auch schon mit dem schönen Plan...
 


Deutlich schwerer hatten es Ma Lin und Philipp DUMF, die mit Kai Rode und Christian Fickinger die beiden stärksten Recken der Gäste am anderen Tisch begrüßen durften. Lediglich im zweiten Satz konnten unsere beiden Angriffsspezialisten mehr Punkte verbuchen als ihre Gegner. Zwar spielten sie schön mit, am Ende waren die erfahreneren Strategen aus Altenwald aber siegreich und stellten den Ausgleich her.

Auch im dritten Doppel sah es ähnlich aus - nichts lief nach Plan. Pascal und unsere Traubenmacht hatten zwar schöne Ballwechsel zu zeigen, doch Uwe Klein und der glänzend aufgelegte Michael Biehl hielten sie meist in Schach. Obwohl unsere Traubenmacht Michael Raber mit einer großen Reichweite ausgestattet ist, gelang es den Gegner all zu oft, den in der Reichweite noch etwas mit Nachholbedarf versehenen Pascal ins Laufen zu bringen. 2:1 für Altenwald hieß es nach der Partie - das sah der Plan nicht vor.

Das erste Einzel bestritt unser Anti-Andy gegen Kai Rode. Zu Beginn hatte unser Edelersatzmann den gefährlichen Aufschläger der Gäste auch noch mit seinem Antitopspin im Griff und sicherte sich den ersten Satz. Doch dann ging die Formkurve von Kai rasant nach oben und seine gefürchteten Granaten schlugen regelmäßig zu Andys Bedauern ein. Im letzten Satz war Andy völlig chancenlos und lag 0:10 zurück, bevor ihm die beiden ersten - und auch letzten - Punkte des Schlusssatzes gelangen. Stand das im Plan? Na ja...

Nun stand im Plan eindeutig ein Punktgewinn, denn in der Vergangenheit war Udo in der Regel nach fünf hart umkämpften Sätzen Gewinner gegen Christian Fickinger. Doch es kam anders als geplant. Chris war in Topform (da steckte viel Training drin), während Udo die leichten Fehler auf seiner Seite hatte und seinen Möllerflop all zu oft elegant ins Netz hob (da fehlte eindeutig Training). Erst im 3. Satz konnte Udo dann auftrumpfen und ging mit 9:7 in Führung. Beim Stande von 9:9 nahm Chris eine taktische Auszeit, schickte einen unerreichbaren Kantenball hinterher und versenkte den Folgeball souverän auf Udos Tischseite. Der Möllerflop hatte gefloppt - 4:1 für Altenwald. Wie war noch mal der Plan? Und wo war er denn überhaupt abgeblieben, der Gute?

Max fand ihn leider auch nicht. Gegen die Langnoppenabwehr von Horst Schnepel tat er sich anfangs extrem schwer. Erst durch geschicktes Coaching gelangen Ma Lin mehr Punkte. Doch viel zu verhalten spielte unser Medizinstudent, der im Kopf bestimmt ständig irgendwelche Fragen seiner bevorstehenden mündlichen Prüfung durchging. Dabei vergaß er aber zu häufig, dass er als Angriffsspieler in der Pflicht war, gegen den Abwehrstrategen die Punkte zu machen. Das stand zwar im Plan, doch hatte Ma Lin Zeit, den vorher zu lesen? Offenbar nicht, denn am Ende siegte Horst mit hauchdünnem Vorsprung im Entscheidungssatz unter dem frenetischen Jubel seiner Teamkollegen. 5:1 für Altenwald - der Plan, wo war der Plan?

Unsere Traubenmacht Michael sollte uns zurück ins Rennen holen. Doch auch er erwischte gegen Scotti einen klassischen Fehlstart und gab den ersten Satz ab. Doch dann zeigte sich langsam die Wirkung der 80km-Radtour, die MiRa zur Beruhigung an diesem Nachmittag vorgelegt hatte. Er legte seine Hektik ab und spielte fortan viel souveräner gegen Thomas. Das stand doch im Plan, oder? So konnte dieses Spiel schließlich auf unserer Habenseite verbucht werden - lief nun alles nach Plan?

Nein, mitnichten. Unser neuer Mannschaftsführer Philipp DUMF Gräßer wollte kurz nach seinem 18. Geburtstag zeigen, dass nun ein ganzer Mann in ihm steckt. Mit Michael Biehl hatte er allerdings nicht gerade einen leichten Gegner. DUMF zeigte zwar häufig seinen sehr starken Vorhandtopspins, die ihm den Spitznamen Blackthunder eingebracht haben, doch auch Michael ließ sich ganz und gar nicht lumpen. Ein ums andere Mal hatte er am Ende das bessere für sich, während DUMF am Ende resigniert feststellen musste, dass die Welt mit 18 auch nicht unbedingt besser ist als mit 17. 6:2 für Altenwald.

Während die Gäste sich freuten, schmiedeten wir einen neuen Plan. Der alte war unauffindbar, der neue sollte besser werden. Wie wäre es zum Beispiel, wenn unser frisches Nachwuchstalent Pascal gegen Uwe Klein gewinnen würde? Herrlich natürlich, herrlich. Der Anfang des Plans las sich viel versprechend...

Und Pascal tat, wie ihn der Plan geheißen: frei von der Leber weg spielte er ein unverschämt frisches und mutiges Angriffstischtennis. Und als ob das nicht schon gut genug gewesen wäre, streute er einige wirklich sehr gemeine Netz- und Kantenbälle ein, die sich nur ein 15-Jähriger erlauben darf, ohne dass man ihm dauerhaft böse ist. Uwe war der Verzweiflung nahe, denn gegen diese Meisterleistung von Pascal musste er die Segel streichen. Mit 3:0 besiegte unser Youngster den Gast und hielt sich damit an den neuen Plan. Sollte dieser etwa endlich zutreffend sein? Wir lasen schnell weiter: Zwei Siege vorne und wir wären wieder dabei, hieß es da - aha.

Anti-Andy bekam es mit Christian Fickinger zu tun. Ein heißes Match entsponn sich zwischen den beiden. Beide schenkten sich nichts, Punkt um Punkt ging es gleichmäßig näher an die Ziellinie. Immer wieder konnte Andy erfolgreich seinen Anti einsetzen und Christian zu einem Vorhandschuss verleiten, der häufig nicht den ersehnten Erfolg hatte. Mit sechs hart umkämpften Punkten Vorsprung in drei Sätzen kam Andy schließlich über die Ziellinie und brachte uns einen weiteren Punkt mit - nur noch 4:6.

Doch der Plan sprach ja von zwei Siegen vorne. Würde Udo mit Kai Rode mithalten können? Tja, wider seine eigenen Erwartungen konnte er das! Trotz Kais gefürchteter Aufschläge schaffte es Udo, seine Möllerflops völlig harmlos auf Kais Rückhandseite zu platzieren. In völlig falscher Abschätzung der Gefährlichkeit dieser ungewöhnlichen Flugobjekte schob sein Gegenüber mehr als 80% davon sichtlich genervt ins Netz. Mit zusätzlich eingestreuten Unterschnittbällen in die Rückhand gelang Udo das Unfassbare: ein 3:0-Sieg gegen seinen ehemaligen Mannschaftskameraden! 5:6 - was sagte der Plan?

Der Plan sprach von "die Mitte ist das schwächste Paarkreuz der Gäste". Aha, wer hatte das denn geschrieben? Egal, weiter hieß es: "Zwei Spiele in der Mitte gewinnen und endlich wieder in Führung gehen!". Na also, das war doch eine klare Ansage.

Doch sollte es Max gelingen, endlich seine Gedanken von der bevorstehenden Prüfung wegzuführen und sich auf sein Spiel zu konzentrieren? Wiederum sah es anfangs nicht so aus, denn in der Verlängerung des ersten Satzes ließ er sich von Scotti noch die Butter vom Brot nehmen. Wie war das noch mal schnell mit der Apoptose? Der zweite und dritte Satz gingen dann wieder an unseren Studenten, bevor er sich im vierten wieder zu sehr mit dem BCL-2 und den Lipid-Rafts beschäftigte. Eine neuerliche Einstellung auf das Wichtigste im Leben, den weißen Zelluloidball, war dann erfolgreich und der Ausgleich war erreicht - dem Plan sei Dank!

Zu Beginn des folgenden Spiels zwischen Michael Raber und Horst Schnepel stellte Letzterer fest, dass unsere Traubenmacht bei weitem nicht mehr so hektisch wäre wie früher, was Michael gleich auf die nachmittägliche Radtour schob. (Der wahre Grund kam erst in der zweiten Halbzeit heraus, dazu später mehr.) Vollkommen abgeklärt ging unsere Traubenmacht jedenfalls in das Spiel und entschied die beiden ersten Sätze verdient für sich. Doch während Horst sich im dritten Satz mit Angriff versuchte, konnte Michael dem nichts entgegen setzen und wurde wieder hektisch. Von Udo wieder etwas beruhigt, stand der vierte Satz dann wieder ganz im Schein der Traubenmacht. Mit einem fulminanten 3:1-Sieg gingen wir erstmalig seit dem 1:0 wieder in Führung. O heiliger Plan, was siehst du nun vor? "Noch ein Sieg hinten und er erste Punkt der neuen Saison ist eingefahren" hieß es da. Bestechend, diese Logik!

Doch wer sollte den einfahren? Philipp jedenfalls erwischte gegen Uwe Klein keinen guten Start. Die schlechte Laune nach dem ersten Spiel riss unseren DUMF förmlich nach unten. Doch dank eines gekonnten Coachings durch Olaf riss er im zweiten Satz das Ruder herum und entschied nervenstark den Entscheidungssatz für sich. Das war die Wende in diesem Spiel, die dem wirklich nicht zu beneidenden Uwe auch noch einige neuerliche Netz- und Kantenbälle bescherten, dass er einmal kurz die Fassung verlor. Doch das brachte unseren DUMF nicht aus der Ruhe. Konzentriert spielte er sein Spiel, zwar nicht immer glänzend, aber schließlich von Erfolg gekrönt. Der erste Punkt war unser! Plan, du bist ein toller!

Pascal gab anschließend gegen Michael Biehl sein Bestes - doch das war an diesem Abend einfach nicht genug gegen den weitaus erfahreneren Gästespieler. Michael verteilte die Bälle einfach zu geschickt, so dass unser Youngster des öfteren Probleme mit der noch geringen Reichweite bekam. 8:7, das Schlussdoppel musste entscheiden.

Während Andy Finkler gerne auf das Schlussdoppel verzichtet hätte und schon früher auf die Hasborner Kirmes abgezwitschert wäre, freute sich Udo diebisch auf das letzte Spiel. Doch was sagte der Plan? "Ausgeglichen die Bilanz im Einzel - das ist unberechenbar." Aha, wie erhellend. Dann müssen wir halt Gas geben.

Unser uneingespieltes Doppel Andy/Udo traf auf Kai Rode und Chris Fickinger - das vordere Paarkreuz unter sich. Der erste Satz lief wie am Schnürchen - Udo hielt Kai im Rückhandschach, während Andy Chris ausschaltete. Im zweiten Satz dann ganz andere Vorzeichen, der Plan ging nicht auf. Kai und Chris ließen unsere Mannen laufen und ihnen keine Chancen. Doch dann kam sie, die Traubenmacht! In der Satzpause unter dem zärtlichen Coachingesäusel von Olaf reichte Michael Udo eine von Ma Lins selbstgeernteten Trauben - ohne Kern, versteht sich. War es ob der Süße dieser Frucht oder wegen der Anfeuerungsrufe der Zuschauer, unser Möllerflop und Anti-Andy ließen nun nichts mehr anbrennen und brachten das Spiel souverän nach hause, was sie natürlich zum "Doppel des Tages" werden ließ. Die Freude der Mannschaft war riesengroß - ein fulminanter zweiter Plan brachte die Wende in diesem schon fast verloren geglaubten Spiel! Wir können also auch anders. (Der anschließende Dopingtest verlief übrigens negativ.)

Musikalisch begleitet von klassischen Klängen der letzten Jahrhunderte, die unseren großen Horst bestimmt in Hochform gebracht hätten, ging es dann unter die Dusche und anschließend zum verdienten Mahl, das unsere Hallenwirtin Annette wie immer vorzüglich angerichtet hatte. Wie sich dort herausstellte, war die von Michael Raber gewischene Hektik nicht nur auf die Radtour zurückzuführen. Auch das nicht mehr vorhandene Stirnband, das nach den Mutmaßungen von Horst Schnepel wohl koffeingetränkt gewesen sei, trug ein Übriges für die Entspannung bei. (Auch hier verlief ein Dopingtest negativ und Kontaktlinsen rutschen einem auch selten von der Nase.)

Dieser Start in die Runde macht Hoffnung auf eine gelungene Saison - wir planen dann mal wieder... 

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