Am vergangenen Wochenende stand ein Doppelspieltag für die erste Herrenmannschaft an. Am Samstag musste man in Wehrden auf Punktejagd gegen den Abstieg gehen und am darauffolgenden Morgen stand die Reise zum Tabellenzweiten aus Frankenthal auf dem Plan. Zwei Spiele mit vollkommen unterschiedlicher Erwartungslage und ein Wochenende, das den Mannen aus Niederlinxweiler den Rest der Runde wohl im Gedächtnis bleiben wird.
Akt 1: TTC Wehrden
Nach einer kurzen Trainingseinheit am Morgen und einer Ruhephase von 12.00 bis 16.30Uhr machte sich „die Erste“ auf zum Spiel. Mit Edelersatz Andy Finkler, der sich wiedermal zur Verfügung stellte trotz seiner Kniee, den fünf üblichen Kandidaten und den Betreuern Olaf und Jo, sowie den Zuschauern Anne und Felix, trafen alle rechtzeitig in der etwas versteckten Halle in Wehrden ein. Zu Beginn probierte man gleich etwas mit den Doppeln aus. Hatte der TTV in der Besetzung bisher immer mit Spengler/Becker und Linxweiler/Finkler in den Doppeln 2 und 3 gespielt, so variierten sie heute und ließen die ursprünglichen ersten beiden Doppel zusammen um auf Position 3 das Andi-Doppel spielen zu lassen. Und beinahe wäre der Streich geglückt. Nico und Julian hatten kaum Schwierigkeiten mit dem erfahrenen „Kalle“ Becker und dem Youngster Sascha Treinen und siegten glatt in drei Sätzen. Johannes und Tobi trafen an der Nachbarplatte auf Sahner/Gissel. Nachdem die Sätze eins und zwei an die Links-Rechts-Kombination aus Wehrden gingen, kamen die TTVler besser ins Spiel. Dennoch mussten sie nach gewonnenem dritten Durchgang gratulieren. Alle Augen richteten sich nun auf die Begegnung zwischen Spengler/Finkler und Müller/Bastian. Nach dem ersten Satz (3:11) dachten einige der gut 30 Zuschauern wohl, dass es ein schnelles Doppel werden könnte. Andi und Andi ließen sich jedoch gut von Olaf einstellen und gewannen den zweiten Satz und setzen im Dritten sogar noch einen drauf (11:8 und 13:11). Die Beiden spielten weiter ein gutes Doppel und hatten dann sogar die Möglichkeit den TTV mit 2:1 in Führung zu bringen, konnten den Matchball aber nicht verwandeln und mussten sich kurz darauf geschlagen geben. Und es sollte nicht die einzige Fünfsatz-Niederlage sein an diesem Abend.
Im ersten Einzel des Tages sah sich Tobi seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Daniel Sahner gegenüber. Nebenan begannen mit ein bisschen Verzögerung Nico und Nachwuchstalent Daniel Gissel das Duell der Linkshänder. Während Tobi den ersten Satz für sich entscheiden konnte und auch im Zweiten schnell in Führung ging, sah es bei Nico nicht so rosig aus. Er lag schnell mit 0:2 in Sätzen hinten und fand bis dato kein Rezept gegen den gut agierenden Gissel. Auch bei Tobi wendete sich das Blatt und Sahner gewann den zweiten Satz. Der Druck auf das vordere Paarkreuz des TTV wuchs. Ein 1:4 Rückstand sollte tunlichst vermieden werden. Und wieder sah man zwei Gegensätze wie schon in den ersten beiden Sätzen an den zwei Tischen. Nico spielte sich immer mehr in die Partie und glich zum 2:2 aus. Tobi musste nach selber Anzahl gespielter Sätze anerkennen, dass der Wehrdener Spitzenspieler an diesem Tag der Bessere war – Zwischenstand 1:3. Im 5.Satz ließ Nico Kampfgeist aufblitzen. Nach langer Gegenwehr seines Gegenübers und einigen spektakulären Ballwechseln durfte der TTV jubeln. Nur noch 2:3.
In der Mitte musste Andi Spengler gegen Becker ran. In der Hinrunde konnte Andi ein knappes 3:2 für sich verbuchen. Und auch diesmal sah es ganz nach einem Sieg aus. Andi spielte gut und revanchierte sich für das 10:12 auf gleiche Weise im 2.Satz. Den dritten Durchgang konnte er souverän mit 11:3 gewinnen. Im vierten Satz gelang der Nummer 4 des TTV anfänglich alles und so führte Andi auch schnell mit 6:1. Doch nach einer routinierten Auszeit des Wehrdeners wendete sich das Blatt. Andi verlor den Satz noch und musste sich auch im 5.Satz gechlagen geben. Nun hieß es: Hoffen auf Julian. Dieser zeigte eine sehr gute Leistung gegen Oliver Bastian. Nach zwei knappen Sätzen (8 und 9) hatte Julian sieben Matchbälle im 3. Durchgang. Bastian kämpfte sich nochmal ran auf 10:8, doch dann machte Julian den Sack zu und verkürzte wieder auf 3:4.
Auch im hinteren Paarkreuz gab es wieder ein enges Spiel zu sehen. Hannes Linxweiler musste gegen Sascha Treinen ran und Andi Finkler gegen Müller. Nach dem verlorenen ersten Satz zeigte der Medizinstudent von Niederlinxweiler eine deutliche Leistungssteigerung und ließ seinem Kontrahenten kaum noch Chancen. Eine 2:1 Satzführung stand auf der Zähltafel. Und wiedereinmal sollten Spieler sowie Betreuer und Zuschauer der Gastmannschaft leiden. Der vorletzte Satz ging denkbar kanpp an den Wehrdener Treinen (11:13). Daraufhin zeigte Treinen im letzten Durchgang sein ganzes Können und besiegte Hannes mit 3:2. Auch an der anderen Platt verlief es nicht nach Wunsch. Anti-Andi fand zwei Sätze lang kein Mittel gegen Müller und so stand es schnell 0:2. Im dritten Durchgang bäumte sich Andi nochmal auf und gewann mit 11:7. Doch verlief der 4. Durchgang wieder wie Nummer eins und zwei.
Eine kleine persönliche Anmerkung zu einem gefallenen Satz nach diesem Einzel („Nur Schauspieler hier“) möchte ich als Verfasser des Textes hier einfließen lassen: Wenn ein Mensch mit zwei kaputten Knieen sich zur Verfügung stellt um seinen Mannschaftskollegen und Freunden zu helfen und seine Gesundheit somit an zweiter Stelle steht, sollte ihm eher Respekt gezollt werden, statt ihn als Schauspieler hinzustellen. Aber darüber machen sich wohl nur wenige Außenstehende Gedanken.
3:6 also der Zwischenstand nach drei Doppeln und den ersten sechs Einzeln. Allen war klar, dass im zweiten Durchlauf die bisher verlorenen Fünfsatz-Spiele nun gewonnen werden sollten, wenn man noch Zählbares holen will. Gleich im ersten Einzel lief es wieder auf den Entscheidungssatz hinaus. Nico spielte gegen den Ex-Niederlinxweilerer Daniel Sahner im Duell der Spitzenspieler. Es war wie eine Berg- und Talfahrt und sie endete genau da, wo man auch bei einer Wanderung meistens endet: Im Tal. Der erste Satz ging deutlich an Nico und genauso deutlich verlief der zweite Satz in die andere Richtung. Nun war Nico wieder am Drücker und entschied mit 11:8 für sich. Dem Spielverlauf nach war klar was jetzt kommen musste: Satzsieg für Sahner. Im letzten Satz begann Nico wieder stark und führte auch gleich mit 4:1. Doch scheinbar konnte an dieser Platte nur auf einer Seite gewonnen werden. So verlor Nico mit 2:3. An Platte 2 machte sich Tobi daran Niederlinxweiler weiter im Spiel zu halten. Nach deutlicher Leistungssteigerung erspielte er ein glattes 3:0 gegen Daniel Gissel – 4:7 der neue Zwischenstand.
Somit war der Punktgewinn noch drin und nach den ersten zwei Sätzen der beiden Partien im mittleren Paarkreuz, blieb es auch dabei. An beiden Tischen stand es 1:1. Während Julian da weitermachte wo er im zweiten Satz gegen Becker aufhörte und eine 2:1 Führung gesichert hatte, musste Andi Spengler sich im dritten Satz knapp mit 9:11 gegen Bastian geschlagen geben. Julian musste sich im vierten Satz Kalle Becker unterordnen und auch im fünften Satz fand er den Faden nicht wieder und musste dem Routinier gratulieren. Die Halle stand nun fast komplett hinter Oliver Bastian, der gepusht durch die Unterstützung immer besser wurde. Andi Spengler wehrte sich so gut es ging, konnte am Ende die Niederlage aber nicht mehr abwenden und verlor den Satz wieder mit 9:11. Somit war die 4:9 Schlappe besiegelt und während sich auf der einen Seite alle freuten, sah man auf Niederlinxweilerer Seite eine dunkle Wolke aufziehen.
Akt 2: TTF Frankenthal 1
Das Spiel vom vergangenen Sonntag ist schnell erzählt, betrachtet man die Tatsache, dass die An- und Abreise genausolange dauerten wie das Spiel selbst. Nach der Niederlage gegen Wehrden saß der Schock noch tief als man sich um kurz nach neun in der Halle der Pfälzer einfand. Neben der regelmäßig fehlenden Nummer 6 fehlte gegen den Tabellenzweiten auch Johannes Linxweiler. Mitgereist waren deswegen Michael Becker und Philipp „Schnitzel“ Gräßer. Die Beiden mussten auch gleich zu Beginn als Doppel 1 gegen Frankenthals Doppel 2 Campbell/Stofleth ran. Trotz guter Leistung und wenig Respekt mussten sich Michael und Philipp mit 0:3 geschlagen geben. Auch das eigentliche Doppel 1 Lozar/Beisecker mussten nach vier Sätzen gegen Pfannebecker/Scholz gratulieren. Im letzten Doppel zwischen Becker/Spengler und Lerch/Langstein verlief es nicht anders, nur etwas knapper. Am Ende stand auf dem Spielberichtsbogen 9:11 , 12:10 , 11:13 , 8:11 aus Sicht der TTV-Konstellation.
Im ersten Einzel wollte Tobi sich für die deutliche Hinspielniederlage gegen Robin Campbell, seinerseits mit einer überragenden 26:5 Bilanz nach diesem Sonntag, revanchieren. Den ersten Satz konnte Tobi auch für sich entscheiden, musste in den nächsten zwei Sätzen allerdings hohe Niederlagen einstecken, bevor er sich im vierten Durchgang wieder mit 11:7 behaupten konnte. Am Ende sprang allerdings kein Punkt für Niederlinxweiler heraus, denn Campbell unterstrich im fünften Satz seine bisherige Erfolgsserie. Auch bei Nico merkte man, dass es schwer war sich an diesem Tag zu konzentrieren und so musste er bei 1:1 in Sätzen nach deutlicher Führung im 3.Satz dennoch mit einem 1:2 Rückstand in den vierten Satz starten. Aufgrund dieses 1:2 und dem momentanen Spielstand von 0:4 konnte sein Kontrahent Pfannebecker beruhigt und locker aufspielen und erhöhte am Ende auf 0:5 aus TTV-Sicht.
Auch in der Mitte sprang kein Pünktchen raus. Julian musste gegen den Linkshänder Scholz kapitulieren. Nach zwei knappen Sätzen, die jeweils zu 9 endeten, stand es vorübergehend 1:1 doch Scholz stellte sein Spiel leicht um und konnte Julian damit zu einer 1:3 Schlappe bringen. Anders sah es bei Andi aus. Gegen Jens Langstein konnte er sich eine 2:0 Führung erspielen, doch auch hier zeigte sich warum Frankenthal so stark ist. Langstein drehte das Spiel zu seinen Gunsten und wieder war es ein Niederlinxweilerer der sich geschlagen geben musste. 0:7 der aktuelle Spielstand und die Aussicht auf das zweite 0:9 der Saison.
So sollte es dann auch kommen. Weder Michael, noch Philipp konnten ihre Spiele gewinnen, wobei angemerkt werden sollte, dass beide ordentlich spielten und ihren Gegenübern auch gut Paroli boten. Philipp gewann sogar einen Satz gegen Christian Stofleth, der eigentlich in der zweiten Garnitur der Pfälzer in der Mitte spielt. Michaels Gegner Markus Lerch, der am heutigen Tage auch das Oberschiedsrichteramt übernahm, zeigte gegen unsere Nummer 6 seine jahrelange überregionale Erfahrung und ließ Michael trotz Gegenwehr keine Chance. So stand am Ende ein 0:9 auf dem Papier, was wohl kaum einen der Mannen schockierte, da die Niederlage tags zuvor noch zu tief saß.
Ein herber Rückschlag und eine nunmehr fast aussichtslose Tabellensituation sind das ernüchternde Fazit für die erste Herrenmannschaft des TTV. Man sollte jedoch bedenken, dass es sich um einen Sport handelt. Und im Sport hat man schon so manches „Wunder“ gesehen. Es liegen noch einige Aufgaben nach dem Wochenende vor der Mannschaft, die es gilt mit erhobenem Kopf in Angriff zu nehmen. Was am Ende dabei rausspringt zeigt die Tabelle am 25.04.. Bis dahin sollte man Mut fassen und kämpfen, denn wie der Begründer der Quantentheorie und Nobelpreisträger Max Planck schon sagte: „Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.“
Das nächste Spiel findet am kommenden Sonntag um 11.00Uhr in Niederlinxweiler in der Breitwieshalle statt. Gegner ist der Tabellenführer TV Limbach 1. Man darf gespannt sein wie sich die Truppe des TTV 1 schlägt. Natürlich hoffen Nico Lozar, Tobias Becker, Julian Beisecker, Andreas Spengler, Johannes Linxweiler und die beiden Betreuer Olaf Möller und Joachim Böckle wieder auf lautstarke und zahlreiche Unterstützung, denn das Projekt Klassenerhalt ist noch nicht vorbei!
