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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Herren 2 - 6. Platz in der BezirksligaNachdem wir bereits am vorletzten Spieltag mit dem Sieg in Altstadt den einst schon aussichtslos erscheinenden Klassenerhalt geschafft hatten, ging es nunmehr gegen unsere Freunde aus Hasborn lediglich darum, einen schönen Saisonabschluss zu feiern, was uns vorzüglich gelang:

Vor dem Spiel entschlossen wir uns, unserer gefährlichsten Waffe, dem sog. Einspiel-Finkler frei zu geben, damit dieser an einer feucht-fröhlichen Gemeinschaftsveranstaltung teilnehmen kann. Auf unsere starken Ersatzleute, Michael Becker und Jan Fehlhaber, verzichteten wir ebenfalls, damit diese den - letztlich leider verlorenen – Abstiegskampf in der dritten Herrenmannschaft bestreiten konnten. Stattdessen setzten wir – für Viele sicherlich unerwartet – unseren Großmeister an der Platte ein, nachdem dieser doch vor unvordenklicher Zeit sein letztes Spiel bestritten hatte. Und eines sei schon mal vorweggenommen: Horst trumpfte an diesem Abend ganz groß auf – mindestens wie seinerzeit in Manchester, als er den frischgebackenen Europameister John Hilton das Fürchten lehrte (aber dazu später mehr).

Von dieser Personalie noch sichtlich beeindruckt, setzte unser Mannschaftsführer – der Gräser-Mäher-Gräßer – beim Vorlesen der Aufstellung gegenüber den Hasbornern das nächste taktische Mittel ein. Las er doch tatsächlich den Einspiel-Finkler als Brett eins vor – obwohl der dort gar nicht stand und nicht einmal gegenwärtig war. Doch damit nicht genug: Es folgte sodann die Vorrundenaufstellung, die mit der jetzigen Aufstellung wenig gemein hat. Nach all diesen Psychotricks durfte Philipp eine Schönschreibübung machen und den Bogen noch mal schreiben.

Die Geschichte des Spiels selbst soll heute nur kurz erzählt werden, da es um nichts mehr ging, so dass genügend Zeit bleibt, sich den wirklich wichtigen Dingen zu widmen:


Das Spiel endete mit einer Punkteteilung, mit der wir und auch die Hasborner sichtlich leben konnten. Herausragender Akteur mit zwei Siegen auf unserer Seite war der wieder erstarkte Max Linxweiler, der sowohl gegen Rainer Clodo als auch gegen Christian Bommer gewinnen konnte. Das Spiel des Abends aber gelang unserem Bundesliga erfahrenen Altstar gegen Markus Klesen. Während er zuvor noch sagte, dass er gegen „den Lauck“ noch nie verloren habe, was er nach dem Spiel nicht mehr von sich behaupten konnte, rechnete man gegen die Nummer eins der Hasborner nicht gerade mit einem Sieg. Doch Horst belehrte uns eines Besseren. Ibuprofen 600 sei Dank! In fünf Sätzen gelang es Horst, mit sehenswerten Ballwechseln Markus Klesen niederzuringen. Ein Ballwechsel wird uns allen in Erinnerung bleiben, als Horst sich von seiner Rückhandseite mit katzenähnlicher Geschmeidigkeit, ja einer Art Moonwalk, in die Vorhand bewegte und einen seiner gefürchteten Vorhandriesen zum Punktgewinn ansetzte. Wir haben uns danach alle gefragt, wie er das wohl gemacht hat (so wie wir uns auch fragen, wie man nach Ibuprofen 600 soviel Bier vertragen kann). Vielleicht ist er ein Simulant und seine Knie sind kerngesund oder seine Röntgenbilder wurden vertauscht.

Nachdem der letzte Ball gespielt war, erklang sogleich Oberst Radetzkys Marsch – wie auch später wieder unter der Dusche und im Lokal – gefolgt von Preußens Gloria und diversen Gassenhauern. Mehrere Flaschen Crémant, die wir mit unseren Freunden aus Hasborn teilten, taten das Übrige, bis wir gemeinsam bei unseren lieben Wirtsleuten Annette und Ernst zu Zigeunerschnitzel übergingen und sehr viel Spaß hatten. Dabei bahnte sich eine vinophile Freundschaft zwischen Adalbert Lauck und unserer Traubenmacht an, nachdem sich Adalbert als ausgesprochener Rotweinliebhaber geoutet hatte und mit Michael zunächst eine Flasche 2000er Riserva aus Apulien verkostet hatte, um anschließend auch noch eine Flasche 2005er Côtes du Ventoux zu leeren. Beim nächsten Aufeinandertreffen – so versprach Adalbert – wird auch er sein Rotweinglas mitbringen.

An dieser Stelle sei nun auch ein kurzer Rückblick auf den Saisonverlauf gestattet:
Nach der Vorrunde standen uns lediglich 5 Punkte auf der Haben-Seite und nachdem wir zu Beginn der Rückrunde auch die ersten beiden Spiele verloren hatten, dachten wir schon, dass der „Ofen aus“ sei. Einer der Gründe für die schlechte Vorrunde war sicherlich, dass wir personelle Probleme hatten, mit Blick auf Ersatzgestellungen in der ersten Mannschaft. In erster Linie aber – und das hat die Rückrunde gezeigt – lag es daran, dass wir nicht mit der nötigen Einstellung und Teamgeist an die Aufgaben herangegangen sind. Was man erreichen kann, wenn man als Team auftritt, sich gegenseitig unterstützt und kämpft, haben wir am Ende gesehen. Aus den danach folgenden 7 Spielen holten wir 5 Siege und ein Unentschieden. Diese Serie begann mit einer Initialzündung in Wemmetsweiler, als wir bei Schneechaos und ohne Andy sowie Horst letztlich „mit Schneeketten“ zum Sieg fuhren. Mitverantwortlich für unsere Rückrundenserie nach dem Motto „Einer für sechs und sechs für Einen“ war dabei auch, dass wir große Unterstützung von unseren Betreuern und Zuschauern erfahren haben. Dazu zählen Olaf und Joachim, die uns coachten, aber auch viele Spieler der ersten Mannschaft, die regelmäßig zuschauen kamen und uns anfeuerten. Man denke nur an das Spiel in Altstadt, als Nico Lozar unter schwierigsten Bedingungen – er hatte nämlich zuvor das Gladbachspiel geschaut und reichlich Bier getrunken - nach Altstadt anreiste und die Traubenmacht betreute. Daher an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Fans, die uns unterstützt haben, wie auch an unsere starken Ersatzleute, Jan und Michael, die uns viele Punkte gerettet haben. Ebenso gilt unser besonderer Dank Andy Finkler, der trotzt erheblicher Kniebeschwerden und Klausurstress immer wieder Einsätze geflogen hat und stets gepunktet hat. Nun gießen wir ihn in Bronze und bauen ihm vor der Breitwieshalle ein Denkmal – direkt neben dem Groß Horst, der – auch wenn er selbst kaum spielen konnte – doch immer dabei war und uns angefeuert hat.

Diese Rückrunde hat uns allen Spaß bereitet und hat uns vor allem zusammengeschweißt. Wir waren ein Team und werden in der nächsten Saison mit eben dieser Einstellung weitermachen. Nachdem unser Mannschaftsführer nun auch Gefallen am E-Mail-Schreiben gefunden hat und zudem noch richtig stark Tischtennis spielt, kann es nur aufwärts gehen. Dass ein ebenso großes Potenzial in unserem Youngster Passi Blank steckt, konnten wir alle sehen, zeigte er doch eine großartige Leistung in seiner ersten Bezirksligasaison. Max hat wieder zu alter Stärke zurückgefunden und ist nun eine Bank, so wie wir ihn kennen. Udo hat trotz schwierigem Saisonverlauf immer wieder wichtige Spiele gewonnen und hat durch vielerlei Dinge dazu beigetragen, dass wir als Mannschaft zusammen gehalten haben. Und zur Traubenmacht bleibt anzumerken, dass nach anfänglichen Problemen ohne Stirnband und Abstimmungsschwierigkeiten, den passenden Rotwein zu dem jeweiligen Gegner zu finden, die Formkurve gegen Ende wieder nach oben zeigte.

Wir freuen uns daher schon jetzt auf die Bezirksliga 2010/2011! (Adalbert, denk an Dein Rotweinglas!)

Und zum guten Schluss darf natürlich ein Reim nicht fehlen, der unseren Rückrundenverlauf und den Saisonabschluss kennzeichnet, nämlich ein Auszug aus Friedrich Schillers Ode an die Freude, welchen man im Übrigen im vierten Satz der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens findet:

„Freude sprudelt in Pokalen, 
in der Traube gold’nem Blut 
trinken Sanftmuth Kannibalen, 
die Verzweiflung Heldenmuth. 
Brüder fliegt von euren Sitzen, 
wenn der volle Römer kreist, 
lasst den Schaum zum Himmel spritzen: 
Dieses Glas dem guten Geist!“



 

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