„Macht euch mal warm“ - das wird mehr oder weniger gern/intensiv ausgeführt. Dabei weiß jeder, der selbst Sport treibt, wie wichtig das Warmmachen allein deshalb ist, um Verletzungen in der Trainingseinheit selbst vorzubeugen.

Aber nicht nur hier entfaltet die Gymnastik ihren Nutzen: Sowohl unsere Jugendlichen und Kinder als auch die meisten Erwachsenen üben vorwiegend eine sitzende Tätigkeit aus, das heißt: einseitige Belastung. Gerade mit zuneh-mendem Alter fehlt ein entsprechender Ausgleich, die einseitige Belastung wird zur Fehlbelastung und kann zu Problemen in Schulter und Rücken sowie letzten Endes sogar zu Bandscheibenvorfällen führen.

Seit über 19 Jahren bin ich schon beim Tischtennis dabei, etwas über ein Jahr davon beim TTV. Auch ich bin Büromensch und sitze viel, auch bei mir macht sich das bemerkbar. Allerdings hatte ich das Glück, vor zehn Jahren zum Aikido – einer japanischen Kampfkunst – zu kommen; hier ist eine halbe Stunde Gymnastik fester Bestandteil eines jeden Trainings. Seit etwas über einem Jahr betreibe ich diesen Sport nicht mehr, schöpfe aller-dings noch weiterhin aus dem Repertoire an Gymnastikübungen, um meinen Rücken zu entlasten. Denn aus meiner „aktiven“ Aikido-Zeit weiß ich, dass in diesem Zeitraum jegliche Probleme mit dem Rücken durch das Gymnastiktraining  im Keim erstickt wurden.
 

Alexandra Latsch hat mich zufällig angesprochen, ob ich eine Gymnastikeinheit in unser Training einbauen würde, was ich selbst-verständlich und gerne angenommen habe. 
Die Gymnastik macht beweglicher, flexibler und beugt auch möglichen Verletzungen vor, weshalb es mir äußerst wichtig ist, dass unsere Kinder und Jugendlichen in diesem Bereich so fit wie möglich sind. Es hat mich etwas erstaunt, aber auch angespornt, als ich in der ersten Übungseinheit bemerkte, wie ungelenk unsere Schützlinge  - mit einigen Ausnahmen – sind, obwohl sie erst die Hälfte oder ein Drittel meines Alters hinter sich haben und insofern „jung und frisch“ sein sollten.

Aber es wird immer besser, bei vielen ist die Kontrolle über den eigenen Körper deutlich besser geworden, auch wenn noch einiges an Arbeit vor uns liegt. Was mich besonders freut ist, dass die Übungseinheit ohne (größeres) Murren angenommen wird.

Die Übungen stammen größtenteils aus meiner Aikido-Zeit, aber auch aus meinen Zeiten im Schüler- und Jugendtraining (aktiv) sowie meiner Assistenztrainerzeit in Mainz. Sie setzen sich zusammen aus Dehn-, Koordinations- und Kraftübungen und bieten damit gute Voraussetzungen für eine parallele Steigerung von Muskel-aufbau bei Beweglichkeit, das heißt es wird nicht nur Muskelmasse aufgebaut, sondern gezielt dort, wo sie für eine gesunde Körperhaltung und sportlichen Erfolg unabdingbar ist. Insbesondere Bauch und Rücken stehen dabei im Fokus. Außerdem ist es wichtig, dass alle während der Übungen so locker wie möglich bleiben und nicht verkrampfen.

Was die Eingangsfrage angeht bin ich der Ansicht, dass sich diese Frage dem Grunde nach nicht stellt – Gymnastik ist für das Gesamtkonzept Training unabdingbar und ich wäre froh, wenn die Übungseinheiten weiterhin so gerne angenommen werden und sich auch der ein oder andere Erwachsene diesen noch anschließt.

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