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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Nach dem Auswärtssieg beim Tabellenletzten Oberwürzbach in neuen Trikots, wollte die 1. Herrenmannschaft auch das abschließende Vorrundenspiel gegen den TTC Neuweiler erfolgreich gestalten. Alles stand auf grün, die neuen Trikots waren gewaschen und im Gepäck. Auch Max hatte seinen Einsatz zugesagt und sprang für Vicky ein, die in Halle an der Saale weilte.
Doch dann meldete sich Andy wegen eines fiebrigen Infekts ab und die Suche nach einem Nachrücker ging los. Da die 2. Mannschaft bereits die Vorrunde abgeschlossen hatte, sollte das nicht so schwer sein - dachten wir. Doch parallel fanden die Landesmeisterschaften der U19 statt, so dass Moritz und Vishal schon mal ausfielen. Knut laborierte noch an einer Erkältung. Der Anruf bei Tobi ergab, dass er nach dem letzten Training seine Beläge entsorgt hatte und nun ohne Schläger da stand - die neuen Beläge noch nicht eingetroffen, was auch ein Besuch im nahegelegen Sporthaus bestätigte.

Also gingen zeitgleich Hilferufe an Norbert und Josi raus, die beide in der 3. eingeplant waren und beide des Antretens willens waren. Die Wahl von Udo fiel auf Josi, was ihn am Ende einige Kaltgetränke kosten und eine Friseurgeschichte in gekonnt Norbert-humoristisch vorgetragener Manier erleben ließ.

Als die Gäste die Halle betraten, nahmen wir zur Kenntnis, dass ihnen zwar Karl-Heinz Konter nicht zur Verfügung stand, sie ansonsten aber in Bestbesetzung antraten und somit sicher gewillt waren, keine Punkte in der Breitwieshalle liegen zu lassen. Beim Verlesen der Aufstellung war Udo als Ersatzmannschaftsführer dann so angespannt, dass er erst einmal die Gäste vom TTC Niederlinxweiler begrüßte....

Die Frage nach der Doppelaufstellung war nicht ganz einfach zu beantworten. Wir entschieden uns dafür, das einzige eingespielte Doppel auf Eins zu stellen. Max sollte mit Lukas das Spitzendoppel der Gegner fordern, für Josi und René blieb die Position drei übrig.

Unser Großmeister verpasste im ersten Satz gegen Wolfgang Haering und Michael Mühlbach den Start, so dass Möllerflop gefühlt gegen drei Gegner agierte. So ging der erste Durchgang am Ende mit 11:13 an die Gegner. "Shaking the tree" hieß es dann beim Seitenwechsel, Horsts Knochen wurden durchgeschüttelt, die Selbstzweifel weggepustet. Und siehe da: schon funktionierte es besser, Horst traf wieder wie gewohnt und wir gingen 2:1 in Führung. Der vierte Satz wurde dann von Michael maßgeblich geprägt, der fehlerlos unsere beiden Akteure ins Schwitzen brachte. Auch dieser Satz ging in der Verlängerung verloren, der Entscheidungssatz musste her. Und hier hielten bei unseren Routiniers die Nerven und sie konnten das Match am Ende heimschaukeln.

Ma Lin und Lu Pfei starteten gegen das Spitzendoppel der Gäste mit Norman Baatz und Justin Rothhaar stark ins Spiel. Als hätten die beiden schon öfter miteinander agiert, kamen sie sehr gut zum Zug. Ma Lin konnte mit seinen Vorhandtops Akzente setzen, Lu Pfei legte nach und rettete einige Bälle aus der Halbdistanz. Nach drei Sätzen führten die beiden mit 2:1 und wir hofften auf einen weiteren Punktgewinn im Doppel. Doch leider kam es anders. Das Spitzendoppel der Gegner besann sich seiner Stärken, die es in dieser Spielzeit schon des Öfteren unter Beweis gestellt hatte, und so wurden Norman und Justin von Punkt zu Punkt besser. Am Ende ging der Punkt an die Gäste.

René und Josi merkte man an, dass sie bisher auch keine Übung miteinander hatten. Während Josi sehr sicher agierte und mit ihren Noppen den Spielfluß von Andreas Huth und Franz Landoll zu stören versuchte, agierte René sehr unsicher und machte viele einfache Fehler. So war es kein Wunder, dass die ersten beiden Durchgänge an die Gäste gingen. Doch mit jedem Ball stellten sich Josi und René besser aufeinander ein. Die Durchgänge drei und vier gingen dann an unsere beiden - wir sahen Licht am Ende des Tunnels. Der Entscheidungssatz war eine offene Angelegenheit, es wogte hin und her. Am Ende versagten René im entscheidenden Moment die Nerven und die Gäste jubelten über ein 11:9.

Nun liefen wir also einem Rückstand hinterher. Lukas wollte uns gegen Justin Rothhaar wieder heranbringen. Doch mit dem Material von Justin kam er erst einmal überhaupt nicht zurecht. Erst im zweiten Durchgang platze dann der Knoten und Lu Pfei spielte offen am Tisch auf. Im dritten Durchgang  entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, die Vorteile gingen hin und her. Am Ende schlug das Pendel knapp zu Gunsten von Justin aus, der sich dann auch im vierten Satz nicht mehr die Butter vom Brot nehmen ließ.

Udo musste dann gegen Spitzenspieler Normann Baatz an die Platte. Ohne Respekt versuchte er von Anfang an, seinen Stiefel durchzuziehen. Die Möllerflops funktionierten leidlich, die Schüsse fanden immer mal wieder ihren Platz. Doch auch Norman versuchte alles, um eine Niederlage abzuwenden und den Vorsprung seiner Mannschaft zu vergrößern. Nach einer 2:1 Führung und einem hohem Vorsprung im vierten Satz sah Norman wie der vermeintliche Sieger aus. Doch unser Möllerflop wollte sich dem Schicksal nicht beugen, legte eine Portion Adrenalin nach und kam Punkt um Punkt heran. Und unter dem Jubel der Mannschaftskollegen drehte er den Satz noch und gewann mit 11:9. Das brachte nun Norman völlig aus der Fassung, der im fünften Satz nun nichts mehr zusammenbrachte, während Udo alles gelang, und er uns somit ins Match zurückbrachte.

Ma Lin wollte nun Andreas die Grenzen aufzeigen. Doch erst einmal musste er sich an das Spiel gewöhnen und seinen Trainingsrückstand wett machen. Nach  verlorenem ersten Satz kam er besser in sein Topspinspiel und war vor den Bällen von Andreas auf der Hut(h). Das knappe Ende in der Verlängerung des zweiten Durchgangs gab im Kraft. Nun agierte er in gewohnter Manier und ließ nichts mehr anbrennen - der Einstand war hergestellt. Wir spürten unsere Möglichkeiten und wollten endlich in Führung gehen.

Mit dem Wissen, dass unser zu 90% wieder genesener Horst gegen Wolfgang Haering normalerweise Groß agiert, waren wir auch sehr zuversichtlich, mit 4:3 in Führung gehen zu können. Der Großmeister erfüllte die in ihn gesetzten Erwartung dann auch zwei Sätze lang und ließ Wolfgang keine Chance. Doch anschließend ließ er die Zügel etwas schleifen, die Topspins waren eher Einwürfe als Punktschläge und so musste er den dritten Durchgang abgeben. Ein Aufrütteln durch Coach Udo wirkte, Horst zog wieder durch und brachte uns endlich mit 4:3 in Führung.

Nun war es an unserem Youngster René, gegen Michael Mühlbach den Vorsprung auszubauen. Doch leider wurde daraus nichts. René agierte nach dem verlorenen Doppel völlig verunsichert und sein Gegner ließ sich die Chance natürlich nicht nehmen, die servierten Geschenke anzunehmen. Und so ging dieses Match den (Mühl)Bach runter, auch wenn René zumindest im dritten Satz seine Klasse noch mal aufblitzen ließ. Der Punkt war davongeschwommen.

Sollte Udo bei der Wahl der Ersatzspielerin die richtige Wahl getroffen haben? Eine große Bürde lasstete nun auf ihm - und natürlich eine noch größere auf Josina. Doch Josi schienen Udos Gedanken nicht im geringsten zu irritieren. Lesch-frech agierte sie gegen Franz Landoll, der mit Josis Noppen nichts so recht anzufangen wusste. Schnell ging Josina 2:0 in Führung. Doch Franz ließ sich von seinen Teamkollegen wieder auf die Erfolgsspur bringen und schnappte sich Durchgang drei. Es wurde noch einmal mächtig spannend, als es im vierten Durchgang in die Verlängerung ging. Punkt um Punkt ging es Richtung Entscheidung, bei der am Ende Josi die Nasenspitze vorne hatte. Wir atmeten auf und auch Udo fiel ein Stein vom Herzen.

Mit dem Wissen, dass der erste Einzeldurchgang mit 4:2 zu unseren Gunsten geendet hatte, gingen wir mutig in die zweite Spielhälfte. Lukas hatte wieder Mut geschöpft und agierte forsch gegen Norman, sicherte sich so den ersten Durchgang. Doch Norman gab niemals auf, kämpfte wie ein Löwe und die beiden Kontrahenten standen sich Auge in Auge gegenüber wie zwei Gladiatoren im römischen Circus maximus. Zweimal nacheinander ging es in die Verlängerung, beide Male zwinkerte Lu Pfei an der falschen Stelle. Das gab Norman Selbstvertrauen zurück. während Lukas haderte. Folgerichtig konnten die Gäste nach vier Sätzen über den Einstand zum 5:5 jubeln - das Match blieb außerordentlich spannend.

Kurz schien es nun, als sollte das Pendel wieder zu Gunsten der Gäste ausschlagen. Udo floppte im ersten Satz gegen Justin, ging seinem Material zu oft auf den Leim. Mit 13:15 ging diese Runde verloren. Doch unser Möllerflop hatte den richtigen Vitamninmix in seinem Frühstücksmüsli gehabt und ließ sich von diesem Satzverlust nicht aus der Ruhe bringen. Sauber hielt er fortan Justin in Schach, suchte seine Chancen im richtigen Moment. Nach vier Sätzen war Schluss, Udo hatte zwei Punkte im vorderen Paarkreuz erspielt und uns wieder mit 6:5 in Führung gebracht.

Dann bauten wir auf Max, der gegen Wolfgang eigentlich gewinnen können müsste. Doch der erste Durchgang brachte etwas Ernüchterung. Wolfgang agierte sicher, machte keine Fehler, während sich bei Ma Lin diese immer wieder einschlichen. Und so rannte er einem Satzrückstand hinterher. Zum Glück beflügelte das neue Trikot auch unseren Ma Lin, der nun wieder aufdrehte, Punkt um Punkt sicherer wurde und am Ende auch den vierten Durchgang nervenstark in der Verlängerung für sich entschied.

Jetzt war der Vorteil klar auf unserer Seite und Horst sollte uns auf die Siegerstraße bringen. Doch hier hatten wir die Rechnung ohne den Wirt bzw. den Huth gemacht. Andreas wollte weder Horst noch uns den Sieg gönnen. Immer wieder parierte er unseres Großmeisters Paradeschläge und lief diesen laufen, was ob seines immer noch etwas schmerzenden Oberschenkels nicht gerade das Zuträglichste war. Und so war es die zweite Partie (und die letzte) des Abends, die in drei Sätzen für die Gäste entschieden wurde.

Nun lag die ganz Verantwortung im hinteren Paarkreuz. Zuerst musste René beweisen, dass er aus dem Tal herauszukommen im Stande war. Ersteinmal schien es jedoch, als würde er heute ohne Sieg nachhause fahren müssen. Franz hielt ihn im ersten Durchgang komplett in Schach und er war der Verzweiflung nahe. Doch Udo glaubte an ihn und coachte ihn aufbauend. Und er schien die richtige Saite getroffen zu haben. René kam zurück ins Spiel, machte seine Punkte und ging schließlich mit 2:1 in Führung. Doch wie im Gebirge gab es auch in diesem Spiel Höhen und Tiefen zu druchschreiten. Letztere erwischte René dann wieder im vierten Durchgang, der an einen beherzt kämpfenden Franz ging. Würde René im Entscheidungssatz die Nervern behalten und den bestellten Acker ernten können? Es wurde knapp, es wurde dramatisch. Und am Ende zeigte René seine ganze Qualitäten, als er den Sack mit 12:10 zumachte und uns schon einmal den ersten, wichtigen Punkt sicherte.

Josi hatte es nun auf dem Schläger, den doppelten Punktgewinn für uns zu sichern, und einen weiteren Einsatz vom angeschlagenen Horst im Schlussdoppel zu verhindern. So fieberten Udo und Horst doppelt mit der mit Noppen bewaffneten Spielerin. Und ähnlich wie zuvor René verpasste auch Josi den ersten Satz. Michael agierte clever und Josi machte zu viele Fehler. Doch dann kam sie zurück - und wie. Immer sicherer wurde ihre Rückhand, für Michael gab es immer weniger Durchkommen. Josina störte seinen Spielfluss geschickt und nutzte auch immer wieder ihre Chancen - bejubelt mit frenetischem Beifall der Bank und unserer Fans. Drei weitere knappe Sätze auf Augenhöhe gingen jeweils mit einem Zweipunktevorsprung an unsere Matchwinnerin!

Mit dem 9:6 waren wir sehr zufrieden, durften wir doch in der Herbsttabelle den Sprung auf Überwinterungsplatz 6 feiern. Und so schmeckten die von Gaby dankenswerterweise ausgesprochen lecker zubereiteten Currywürste und Curryfrikadellen allen vorzüglich, auch die etwas bedröppelten Gäste waren voll des Lobes.

Nun entspannen wir uns erst einmal, bevor es dann in die sicher ebenso nervenaufreibende Rückrunde geht, in der wir hoffentlich frühzeitig den Klassenerhalt werden sichern können, damit es beim Saisonfinale gegen Neuweiler am Ende nicht auf jeden Zähler ankommt.

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