Der zweite Spieltag der 2. Herren in der Landesliga stand scheinbar unter keinem guten Stern. Am Dienstag musste Rouven seinen Einsatz absagen, am Mittwoch wurde Josina dann an die Damen abgestellt. Am Samstagnachmittag fiel dann auch noch Rene erkrankt aus. Und so musste kurzerhand Ersatz her. Neben Tobias, der schon am Donnerstag zusagte, sprang kurzfristig Norbert ein.
Und so lief die 2. Herrenmannschaft gleich mit vier Spielern auf, die tags zuvor bei den Senioren in Limbach siegreich waren. Neben Tobi und Norbert waren Großmeister Horst und Möllerflop Udo mit dabei. Ergänzt wurde die Truppe durch Mannschaftsführerin Viktoria, die ihren ersten Einsatz bei den Herren hatte, sowie Youngster Marwin.
Außer unserem Großmeister rechneten nun alle mit einer Niederlage gegen die Gäste aus Wemmetsweiler - bis diese die Halle betraten. Auch Wemmetsweiler brachte drei Ersatzmänner - besser: zwei Männer und eine Frau mit, so dass doch noch mal Hoffnungen auf einen Punktgewinn aufkeimten.
Unser Spitzendoppel mit Großmeister und Möllerflop gab gleich mal die Marschzahl vor. Gegen Selves Danaj und Thorsten Dörrenbächer nutzten sie alle ihre Möglichkeiten inklusive der Netz- und Kantenbälle und brachten uns nach drei Sätzen mit 1:0 in Führung.
Vicky und Marwin mussten gegen Stefan Hübgen und Martin Dörrenbächer ran. Und obwohl unsere beiden erstmals zusammenspielten, boten sie dem Spitzendoppel der Gäste gut Paroli. Doch zu mehr als einem Satzgewinn reichte es am Ende nicht.
Deutlich spannender machten es Tobi und Norbi. Gegen Christoph Thomas und Melanie Schäfer ging es hin und her. Nach vier spannenden Sätzen stand es 2:2 und der Entscheidungssatz musste her. Nervenstark schafften unsere beiden Ersatzmänner den Spielgewinn und ließen uns jubeln.
Im vorderen Paarkreuz traf Möllerflop auf Selves - eine Partie, die in der Vergangenheit regelmäßig von knappen Ergebnissen geprägt war. Und auch diesmal war es sehr eng, zwei Punkte pro Satz machten jeweils den Unterschied. Zum Glück war der Vorsprung in allen drei Durchgängen auf der Seite von Udo. Apropos Glück: die Sonne schien ihm in diesem Spiel von ganz weit oben auf die Brust und half mit so manchem Netzroller und Kantenball, Selves unbeabsichtigt seelisch zu zermürben.
Unser Großmeister musste dann gegen den Stefan Hübgen seine Klasse unter Beweis stellen. Das tat er auch, doch Stefan hatte immer mal wieder ein paar Asse im Ärmel. Sobald Horst sein Angriffsspiel nicht konsequent genug durchzog, war Stefan schon wieder an der Platte und übernahm die Initiative - oft genug erfolgreich. Solchermaßen gestört gelang es Horst nicht, mehr als einen Durchgang für sich zu entscheiden.
Nun kam unser Youngster Marwin gegen Thorsten Dörrenbächer zum Zug. Und zum wiederholten Male konnte er seine außergewöhnliche Klasse unter Beweis stellen. Gleich zu Beginn machte er klar, wo der Hase lang läuft. Einzig im dritten Durchgang war er etwas unachtsam und musste Thorsten vorbeiziehen lassen. Doch dann biss er sich im vierten Satz wieder ins Spiel und baute unsere Führung auf 4:2 aus.
Vicky traf dann auf Noppenspezialist Christoph Thomas - ein sichtlich unbequemer Gegner. Erst einmal konnte Vicky so gar nichts mit der Spielweise ihres Kontrahenten anfangen. Das Coaching von Tobi half ihr dann, den zweiten Satz ausgeglichen zu gestalten, wenn es auch am Ende nicht reichte. Und so verkürzten die Gäste auf 4:3.
Am anderen Tisch gab es ein ganz ähnliches Bild. Melanie Schäfer auf Seiten der Gäste kam mit dem Material von Tobi ebenfalls nicht sonderlich gut klar, wenn auch immer mal wieder einer ihrer gefürchteten Schüsse gewinnbringend einschlug. Am Ende machte Tobi aber klar den Sack für uns zu.
Genau andersherum lief es dann im letzten Einzel des ersten Durchgangs. Norbert zeigte gegen Martin Dörrenbächer vollen Einsatz. Doch Martin parierte extrem sicher und ließ nichts anbrennen, so dass es am Ende der ersten Einzelrunde 5:4 für uns stand.
Ein weiteres Prestigeduell stand in Form von Stefan und Möllerflop auf der Setzliste. Und wie erwartet entwickelte sich ein spannendes Match, das in den ersten beiden Sätzen jeweils in der Verlängerung den Sieger in Stefan sah. Im dritten Durchgang war dann die Luft raus und die Gäste durften den Ausgleich bejubeln.
Nun war es an Horst, uns wieder in Führung zu bringen. Doch oh Schreck: gegen Selves machte er anfangs zu viele Fehler und so lag er 0:2 zurück. Doch dann zeigte uns Horst, warum man ihn zurecht Großmeister nennt. Die beiden Folgesätze gingen fulminant an ihn und wir wetteten schon auf Sieg. Doch wir hatten die Rechnung ohne Selves gemacht. Dieser kam im Entscheidungssatz zurück ins Spiel, machte es spannend und behielt am Ende mit 11:9 knapp die Nase vorn. Erstmals in der Partie lagen wir also zurück.
Doch es kam noch schlimmer. Auch Marwin hatte nun das Glück nicht mehr auf seiner Seite und musste mit den Langnoppen von Christoph kämpfen. Zweimal musste er sich knapp in der Verlängerung mit dem kürzeren Ende zufrieden geben, ehe der dritte Durchgang recht klar an die Gäste ging. Hoch würden wir also nicht mehr gewinnen können....
Doch wir und insbesondere Viktoria gaben nicht auf. Zwar ging der erste Satz noch an ihren Gegner Thorsten Dörrenbächer. Doch dann zeigte Vicky ihr ganzes Talent und ihre harten Schläge brachten sie Punkt für Punkt dem Victory näher. Mit ihrem ersten Sieg bei den Herren verkürzte sie auf 6:7 und hielt die Partie spannend.
Tobi traf sodann auf Martin Dörrenbächer. Hier war für unseren Materialpezialisten nicht viel zu holen, zu sauber und sicher agierte Martin, der sich von Tobis Material kein bisschen unter Druck setzen ließ. Die Gäste hatten also den ersten Punkt bereits erobert, aber wir wollten den zweiten.
Doch Norbert musste sich erst einmal daran gewöhnen, dass auch Damen durchaus druckvolles und ansehnliches Tischtennis spielen können. Und so ging der erste Durchgang in der Verlängerung an die aufopferungsvoll kämpfende Melanie Schäfer. Doch dann kam Norbi in sein Spiel zurück, wurde sicherer und besser und brachte das Match in vier Sätzen nach hause.
Drei Spiele hatten unsere beiden Seniorenersatzspieler beigesteuert, nun wollten wir auch den einen Punkt noch ergattern. Doch dazu musste das Schlussdoppel gewonnen werden.
Dass dies für Möllerflop und Großmeister keine leichte Aufgabe werden würde, war klar, denn es ging gegen Stefan und Martin. Und gleich der erste Satz zeigte, wo die Herausforderung lag, gelang es doch nicht, gegen Martin zu punkten. Dieser brachte nahezu jeden Ball pfeilschnell und zielgenau platziert auf den Tisch zurück. Zum Glück war der zweite Satz ausgeglichener und unsere beiden Akteure konnten diesen nach hartem Kampf mit 15:13 für sich entscheiden.
Der dritte Durchgang ähnelte stark dem ersten: kein Durchkommen gegen Martin! Also volle Konzentration auf Satz vier. Hier lief es wieder besser und Großmeister und Möllerflop schafften den Ausgleich zum Entscheidungssatz. Die Devise war klar: zum Seitenwechsel nicht zu hoch hinten liegen und dann vorbeiziehen. Beim Stande von 3:5 hieß es dann Seitentausch und Udo feuerte Horst an, witterte er doch die Siegchance. In einer weiterhin hochklassigen und sehenswerten Partie ging es nun hin und her und die Kontrahenten schenkten sich nichts. So stand es 10:10 - Verlängerung. Der erste Punkt ging an uns. Im folgenden Ballwechsel setzten beide alles auf eine Karte und Horst am Ende den unhaltbaren Ball auf die Kante. Wir hatten den erhofften Punkt erkämpft.
Die Freude war groß und beide Mannschaften konnten mit der Punkteteilung zufrieden sein. Wohlwissend, dass es in Bestbesetzung auf beiden Seiten sicher auch spannend geworden wäre, ging es auseinander, und so freuen wir uns schon jetzt auf die Rückrunde.
