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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Sommer, Sonne, Glück allein - so stellt man sich eine gelungene Fahrt mit der Jugendabteilung vor. Doch ganz so war es in diesem Juli nicht, als der Nachwuchs des TTV Niederlinxweiler und fünf Betreuer sich auf ein verlängertes Wochenende in die Jugendherberge nach Diez an der Lahn aufmachten. Zwar schien das Himmelsgestirn nachmittags noch fleißig, als die 25 Jugendlichen vollbepackt mit Rucksäcken, Smartphones und allerlei weiteren wichtigen Utensilien die Busse bestiegen. Doch schon bei der Ankunft auf der herrlichen Grafenschloss Jugendherberge verdunkelte sich der Himmel, so dass der Blick auf das wunderschöne Städtchen und die ruhig dahinfließende Lahn etwas getrübt wurde.

 

Das störte unsere Gruppe nicht im Geringsten, denn alles war nach einer etwas längeren Hinfahrt in den "Partybussen" mit einigen Umwegen für das abendliche Grillen vorbereitet. Mit Würstchen und Salaten fand die Gruppe schnell zueinander und ging schon bald zu diversen Outdoor- und Kartenspielen über. Der später einsetzende Regen beeindruckte uns wenig, saßen wir doch im wunderschönen Innenhof der fantastischen Jugendherberge regensicher unter dem Dach.

Ein langer Tag ging sehr spät zu Ende und auch die Nachtruhe endete für die ersten bereits um sechs Uhr, als sich auf den Gängen versprengte Niederlinxweiler Nachwuchsspieler herumtrieben.

 

Beim morgendlichen Frühstück sprach sich schnell herum, dass die nächtlichen Regengüsse nicht ohne Folgen für unser Vorhaben geblieben waren: der Pegel der Lahn war in der Nacht um 70 cm gestiegen! Die Lahn hatte also Hochwasser und "Land unter" zu vermelden - damit fiel unsere geplante Kanutour buchstäblich ins Wasser. Bei 4m Pegelstand und der sichtbar beschleunigten Fließgeschwindigkeit war an eine Bootsfahrt nicht zu denken. Eine Alternative musste her. Nach einiger Recherche und Diskussion musste sich die Besucherbergswerkbesichtigungsfraktion eindeutig der Mehrheit der "Wir wollen in den Indoorpark"-Anhänger beugen. Die wasserfesten Sachen wurden also aus-, die langen Hosen eingepackt und los ging es nach Limburg in die Halle.

 

Nicht wenigen Eingeborenen wird die seltsame Gruppe in Erinnerung bleiben, die vor einem dem samstäglichen Einkaufstrubel trotzenden Supermarkt laut immer wieder "Stimmung" rief und dann auch noch "Vader Abraham hatte 7 Söhne" sang, während drinnen fleißig die Wasserregale leergekauft wurden. SPASS wurde also großgeschrieben und das sollte sich dann auch in der Halle nicht ändern.

 

Bei hoher Luftfeuchte und tropischen Temperaturen ging es ab auf den Kletterparcour, die Rutschen hinunter oder den Vulkan hinauf. Die Trampoline waren fortwährend vom Niederlinxweiler Tischtennisnachwuchs belagert und kurze Verschnaufpausen wurden zur Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme genutzt. Das ein oder andere Karten- und Würfelspiel durfte zur Entspannung nicht fehlen.

 

Da die Lahn ihrer angedachten Aufgabe, neben der Beförderung der Gäste auch für ein bisschen Wasserkontakt zu sorgen, nicht nachkommen konnte, wurde ein neuer Plan geschmiedet. Vor dem Abendessen mussten alle Teilnehmer noch einmal unter die Dusche, um den kräftig fließenden Schweiß der nachmittäglichen Kraftanstrengung im Parcour wieder von der Haut zu waschen.

Beim vorzüglichen Abendessen mit überbackenen Schnitzeln und Kroketten roch es dann im Speisesaal nicht nur verlockend aus der Küche, sondern auch duftig nach Shampoo und Duschgel.

 

Mit gefülltem Magen ging es anschließend die Treppen hinunter in die Altstadt von Diez und an die Lahn. Bei leckerem Eis zum Nachtisch überzeugte sich die Gruppe mit eigenen Augen (und manche auch mit den Füßen und Beinen) davon, dass eine Kanufahrt wirkich nicht möglich gewesen wäre.

 

Einige Erinnerungsselfies später führte der Weg zurück mit einem kleinen Zwischenstopp am Marktplatz in das Schloss, wo die Spannung schon deutlich anstieg - die "Werwölfe von Düsterwald" hatten zum abendlichen Treiben gerufen. In großer Runde hatten der Nachwuchs und die Betreuer viel Spaß dabei, als Dorfbewohner, Hexe, Seherin oder Werwolf zu agieren und die entsprechende Rolle zu verkörpern. Ob es den vielen "Schlafphasen" dieses Deduktionsspiels oder dem nachmittäglichen Treiben im Indoorpark geschuldet war - diese Nacht verlief ruhiger und am Sonntagmorgen musste sich der Weckdienst den Weg durch die Zimmer bahnen, um die Teilnehmer rechtzeitig in den Frühstücksraum zu treiben.

 

Bei dichtbewölktem Himmel ging es zurück Richtung Saarland. Eine kurzfristig eingelegte Zwangspause, die einem nicht gut aufgelegten, dafür aber offenbar überfüllten Magen geschuldet war, endete in kräftigem Regen. Die Rückfahrt war dann vorwiegend nass - zumindest außerhalb unserer Farraday'schen Käfige, die innen meist in Maximallautstärke musikalisch beschallt wurden, nicht ohne dabei das obligatorische "Stimmung" zu vergessen.

 

Leicht ermüdet kam die gesamte Truppe wohlbehalten an der Breitwieshalle an, wurde dann aber erst einmal von oben gesegnet, bevor eine Partie Völkerball das Warten auf die Pizza verkürzte. Mit vollem Bauch rennt man bekanntlich nicht gern und so bildete eine weitere Partie "Werwölfe" den ruhigen Abschluss einer sehr gelungenen Fahrt, die allen noch lange in Erinnerung bleiben wird - vor allem, da sich die deutschen Fußballer abends zur Krönung in Rio noch den vierten Weltmeisterstern verdienten.

Und das Kanufahren holen wir bestimmt ein andermal nach....

 

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