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Bexbacher Horst Groß spielte in der Tischtennis-Bundesliga - Jetzt in Niederlinxweiler

Vier Jahre, vom Wiederaufstieg 1973 bis zum Abstieg 1977, hat der aus Quierschied stammende Bexbacher Horst Groß das Trikot des Tischtennis-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken getragen, der jetzt wieder ganz oben auf nationaler Ebene mitmischen wird. Ein „Lieblingsgegner“ von Groß war Vizeweltmeister Eberhard Schöler aus Düsseldorf.


Bexbach. Die große Zeit des Horst Groß kündigte sich schon vor seinem Einstand in der Tischtennis-Bundesliga im September 1973 an. Fünf Jahre lang hatten die Saarbrücker vergeblich eine Rückkehr ins Oberhaus angestrebt, drei Mal waren sie in der Aufstiegsrunde gescheitert. Seit Januar 1970 gehörte Groß, der vom damaligen Oberligisten Landsweiler/Reden in die Landeshauptstadt gewechselt war, zum Team. 1973, Groß war gerade 24 Jahre alt, sollte es klappen. Mit sechs Saarländern, dem bereits bundesligaerfahrenen Topspieler Karl-Heinz Russy, Horst Groß, Georg Nicklas, Rolf Sponheimer, Dietmar Kelkel und dem jungen Richard Stigulinszky (Ersatz Friedel Hahn und Reiner Trautmann) schaffte das Team von Trainer Karlheinz Schreiner den Sprung nach oben. Für die Bundesliga kam noch der aus Essen stammende spätere Seniorenweltmeister Kalli Nöller dazu. In der Aufstiegsrunde in Osnabrück waren die routinierten Gastgeber, Meister der Saison 1967/68, der 1. FC Saarbrücken, West-Meister Blau-Weiß Datteln und der SSV Reutlingen die Kontrahenten. Zu den Gratulanten von Groß zählte in Osnabrück unter anderem das 18 Jahre alte Reutlinger Riesentalent Peter Stellwag, das später auch vor eigenem Publikum im Kampf um Bundesliga-Punkte gegen Groß das Nachsehen hatte. Auch der Reutlinger Nationalspieler Manfred Baum, der zuvor zwei Mal mit Borussia Düsseldorf deutscher Meister geworden war, steht ebenso wie Korpa und sein jugoslawischer Europameister-Teamkollege Edvard Vecko (spielte beim TTC Calw) auf der „Abschussliste“ des wieselflink gewesenen Angriffsspielers. Lieblingsgegner von Groß aber war eine „Über-Größe“ im deutschen Tischtennissport: Eberhard Schöler. Der Vizeweltmeister von 1969, der die Fans mit seinem Abwehrspiel, manchmal kurz unterbrochen von einem überraschenden Konterschlag, der so genannten „Schöler-Peitsche“, begeistert hatte. Wie oft er gegen den Düsseldorfer gewonnen hat, weiß Groß nicht mehr. Er sagt nur „mehrmals“. Und ein Mal kann er es noch mit einer Schlagzeile in der Saarbrücker Zeitung belegen: „Eberhard Schöler gegen Groß chancenlos“.


Die Bundesliga-Bilanz von Groß in der ersten Saison konnte sich sehen lassen. Trotz einer Rückenverletzung, erlitten beim 5:9 in der Bouser Südwesthalleim Auftaktspiel gegen die TTG Altena, bei der die Ex-Saarbrücker Bruno Paulus und Wolfgang Liehn spielten, und dem folgenden 1:5-Fehlstart verlor er in der Vorrunde anschließend nur noch zwei Spiele bei weiteren elf Siegen.
  Die Rückrundenbilanz an Position 6 lautete gar 13:4, so dass im Endergebnis ein 25:11 notiert rde. Dazu Groß: „Dass ich nach der Vorrunde von fünf auf sechs gerutscht bin, lag daran, dass Dietmar Kelkel, unser Abwehr-Ass aus Hargarten, noch erfolgreicher war.“ Danach spielte Groß aber stets „vorne“, mal mit Rolf Sponheimer (1974/75), mal mit dem aus Mörfelden gekommenen Thomas Geyer ((75/76) und in der Vorrunde der Abstiegs-Saison 1976/77 mit dem Luxemburger Camille Pütz.
Nach dem Bundesliga-Abstieg blieb Groß noch eine halbe Saison in Saarbrücken, danach wechselte er in der Winterpause nach Rheinberg an den Niederrhein, später in die Pfalz nach Steinwenden (Ramstein) und kehrte dann wieder zurück an die Saar zum damals starken TTC Kleinblittersdorf.
  Mit 40 war dann Schluss mit den großen Reisen. Groß ließ es gemächlicher angehen und wechselte zur TTG in seiner Wahl-Heimat Bexbach in die Kreisliga, ehe er sich vor drei Jahren dem TTV Niederlinxweiler anschloss, wo er „praktisch nur noch im Stand“ spielt und seinen immer noch gefürchteten Topspin zieht - in der Bezirksliga, 2. Mannschaft. Den Grund dafür, dass die Zeit der großen Groß-Sprünge vorbei ist, liefert er gleich nach: „Ich habe eine neue Hüfte und zwei kaputte Knie, da geht es einfach nicht besser. Ich bin zu 50 Prozent schwerbehindert.“
  Nach seinem 60. Geburtstag ging Groß (Jahrgang 1949) in Pension, als Altersteilzeitler genoss der Chemotechniker aber schon zuvor viel Freizeit, die er, den lädierten Knien zum Trotz, („dass das klappt, wundert mich auch“) zum großen Teil auf seinem geliebten Trekking-Rad verbringt. Mehrtagesfahrten auf dem Drahtesel sind keine Seltenheit. Tischtennis- Training ist passé, Trekking ist angesagt - so lange die Knie mitspielen.
 

 

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