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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Herren 2 siegreich gegen KirkelAm heutigen Spieltag stand unsere Partie gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus Kirkel auf dem Tableau. Im Vorfeld hatten wir bereits, einer Vorahnung folgend, bei unseren lieben Wirtsleuten – Annette und Ernst – einen Festschmaus für die dritte Halbzeit, nämlich SchniPoSa bestellt. Vom Papier her gesehen sollte die Paarung zwar eigentlich eine klare Sache werden. Aber wer dies dachte, hatte die Rechnung im Ernst ohne den Wirt in persona der Herren 2 gemacht! Denn die Überraschung, die folgte, war „A_(n)nette.“ 

Bereits am frühen Samstag Morgen zeichnete sich ab, dass diese Begegnung eine ganz Besondere werden sollte. Erreichte die Mannen der zweiten Mannschaft doch tatsächlich eine E-Mail ihres DUMF (Der unglaubliche Mannschaftsführer), in der Philipp die Maxime „Nothing ist impossible“ ausgab.“ Und wenn es schon nicht unmöglich ist, dass ein Mannschaftsführer eine E-Mail schreibt, warum soll es dann nicht auch möglich sein, gegen den Tabellenführer den nächsten Coup zu landen. A propos „Maxime“ – Maximilian fehlte uns leider an diesem Spieltag wegen Ersatzgestellung in der ersten Mannschaft. Aber dies sollte heute kein Nachteil für uns sein, wie noch zu berichten sein wird.

In Anknüpfung an unser Rückrundenmotto „Einer für alle und alle für einen!“ begann die Einspielphase zu Klängen der Toten Hosen, die dieses Motto im Refrain zum Besten gaben. Etwas Schwierigkeiten hatten wir allerdings, für Anti-Andy einen Partner zum Warmspielen zu finden, firmiert er doch seit Wochenfrist unter dem Pseudonym „Der Einspiel-Finkler.“ Doch nun zu den ernst zu nehmenden Dingen, nämlich zum Spiel, dessen Verlauf ein Gedicht war:
 


Der Beginn verlief für die Spieler der SV Kirkel erwartungsgemäß – gingen sie doch rasch mit 4:1 in Führung. Zwei Doppel und zwei Siege im vorderen Paarkreuz durften sie ihr eigen nennen. Aber von da an bewiesen unsere Mannen, dass sie ein Team sind und dass mit unbändigem Kampfgeist und Siegeswillen auch der Tabellenführer keine unlösbare Hürde darstellen muss. An dieser Stelle bereits eines vorweg: Es sollten im weiteren Verlauf der Partie sechs Fünf-Satz-Matches mit äußerst knappem Ausgang im Entscheidungssatz folgen, wobei wir jedes Mal die Oberhand behalten sollten.

Den Reigen eröffnete Michael gegen Mark Urban, wobei er nach einer Zweisatz-Führung doch noch über die volle Distanz gehen musste. Vielleicht war es der edle Tropfen eines 2002er Nuits Saint Georges, der der Traubenmacht letztlich zum Sieg verhalf. Anschließend spielte unser E-Mail-Gräßer gegen den starken Peter Niklas ganz groß auf, um ebenfalls im Entscheidungssatz zu obsiegen.

Im hinteren Paarkreuz traten wir heute ersatzgestärkt durch Jan Fehlhaber an, der mit Thilo Wilhelm kurzen Prozess machte. Demgegenüber musste unser Youngster Pascal Blank diesmal noch Lehrgeld gegen Gregor Oßwald zahlen, der dank seiner langen Noppen den Bällen eine unglaubliche Flugbahn verlieh.

Nun war es an dem vorderen Paarkreuz um Andy und Udo, die Scharte aus dem ersten Durchgang auszumerzen. Gesagt, getan! Trotz erheblicher Kniebeschwerden ab dem zweiten Satz besiegte der schwer auszurechnende Einspiel-Finkler den selbstbewusst aufspielenden Jens Niklas mit 11:9 im Fünften. Udo, genannt der Möller-Flop, wollte seinerseits natürlich nicht nachstehen. Gegen Michael Thomas, der auf der Rückhand auch antizipiert, entwickelte sich ein Spiel, das auf taktisch hohem Niveau geführt wurde. Ein ums andere Mal warf Udo den Rückhand-Möller-Flop auf Michaels Anti-Rückhand. Wer etwas Ahnung vom Tischtennis hat, wird dies voller Begeisterung mitverfolgt haben. Wer ein Tischtennis-Neuling ist, hätte gewiss nicht glauben wollen, dass sich dieses Drama in der Bezirksliga abgespielt hat. Aber wie schon Lukas Podolski einst über Fußball sagte, entlockte es den fachkundigen Zuschauern im übertragenen Sinn die Feststellung: „Tischtennis ist wie Schach, nur ohne Würfel!“ Letztlich siegte der Möller-Flop ebenfalls mit 11:9 im Entscheidungssatz.

In der Mitte musste Michael fairer Weise Peter Niklas nach vier Sätzen zum verdienten Sieg gratulieren. Aber in diesem Paarkreuz hatten wir ja noch die Geheimwaffe, den E-Mail-Gräßer, in der Hinterhand, der mit hervorragenden Vor- und Rückhand-Topspins Mark Urban keine Chance ließ. Damit stand es 7:6 für uns.

Was nun unser hinteres Paarkreuz ablieferte, suchte seinesgleichen. Jan drehte ein nervenaufreibendes Match gegen Gregor Oßwald noch zu unseren Gunsten und zwar mit 12:10 im Entscheidungssatz. Dabei zeigte Jan sein Talent und seine Fähigkeit, sich auch auf unangenehme Flugkurven einzustellen. Außerdem wussten wir ja, dass Jan – wenn er erst einmal in den fünften Satz gelangt ist – dank seiner Nervenstärke nie verliert. Für Jan, unseren Fußballer, gilt im übertragenen Sinn insoweit, was auch Paul Breitner einst schon meinte: „Vor dem Elfmeter hatten alle die Hosen voll – nur bei mir lief’s ganz flüssig!

Nun hatten wir 8 Punkte auf der Habenseite. Während das Schlussdoppel (umsonst) schon begonnen wurde, kämpfte Pascal am Nachbartisch gegen Thilo Wilhelm. Keine mission impossible, sondern eine Frage der Ehre für Pascal, der vor dem Spiel bemerkte, dass er als Einziger noch keinen Punkt beigesteuert habe. Im fünften Satz führte Thilo bereits mit 10:7 und hoffte, einen der drei Matchbälle verwandeln zu können. Aber Passi bewies spielerische Klasse und unbändigen Siegeswillen. Fünf Punke in Folge ließen die Halle zu einem wahren Hexenkessel werden. 9:6 hieß es am Ende für die Herren 2. An den kollektiven Jubel über diese großartige Leistung schlossen sich sogleich und ohne schuldhaftes Zögern die lautstarken Klänge von Oberst Radetzkys Marsch, die den Sieg in würdigem Glanze erstrahlen ließen.

Fairer Weise muss man erwähnen, dass es an diesem Spieltag in den entscheidenden Momenten zu hundert Prozent für uns lief. Doch dass man von Glück sprechen sollte, glaube ich nicht. Denn wir haben uns diesen Sieg gegen einen in Bestbesetzung auftretenden Tabellenführer nicht nur erkämpft, sondern auch erspielt. Heute gelang es jedem, sein Potenzial abzurufen und dabei sei nicht nur unserem starken Ersatzmann Jan ein Dankeschön ausgesprochen. Gleichsam gilt der Dank allen Zuschauern, die uns lautstark und voller Begeisterung zum Sieg getrieben haben. Einen besonderen Dank sprechen wir Olaf, unserem Chefcoach aus, der uns perfekt auf unsere jeweiligen Gegner eingestellt hat, wie auch unserem Groß Horst, der sich als Betreuer ebenso für uns reingekniet hat.

Nun weist unser Punktekonto dank der Ausbeute von vier Siegen in fünf Spielen ein Haben von 13 aus. In Ansehung des Sieges unserer Freunde aus Wemmetsweiler gegen Altenwald sind wir damit aber immer noch nicht sicher gerettet. Es gilt folglich mindestens noch einen Punkt aus den beiden ausstehenden Spielen zu verbuchen, um auch im nächsten Jahr in der Bezirksliga vertreten zu sein. Angesichts unserer Rückrundenserie sowie im Besonderen unter Berücksichtigung der heutigen Leistung können wir gewiss mit breiter Brust die nächsten Aufgaben angehen um uns aus dem Abstiegsstrudel zu stehlen. Und wieder „à propos“: Verdiente und keine diebische Freude empfanden wir nach dem Sieg und dem positiven Leistungseinbruch der Rückrunde. Daher wird auch der anschließende nächtliche Einbruch in der Breitwieshalle, der offenbar mit dem Ziele eines Mundraubs ausgeführt wurde, unserer Stimmung nicht abträglich sein. Dem Dieb, der zunächst den Weg und anschließend die Tür zur Halle einschlug um sodann unseren Kühlschrank aufbzubrechen, wünschen wir, dass seine Jahrhundertbeute – sprich die erbeuteten Schokoriegel – zu potenzieller „morbus Verstopfung“ führen mögen!

 

 

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